Corona in Berlin

Lauterbach-Graffiti: Politiker macht Querdenker verantwortlich

„Ich hoffe, dass unsere Innenministerien das ausreichend beobachten“, schrieb Karl Lauterbach auf Twitter dazu.

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Unbekannte haben am Berliner Teltowkanal ein Graffiti von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach an eine Wand gesprüht. Darauf ist das Gesicht Lauterbachs zu sehen, in dem mehrere Spritzen stecken. Auf einer dieser Spritzen steht „Verschwörungsscheiße“, unter dem Bild ist zu lesen: „Unlauterbachs flächendeckende Testung“. Lauterbach forderte auf Twitter, das Bild zu entfernen.

„Die Hetzer der Querdenker haben Graffiti von mir am Teltowkanal platziert. Falls jemand vorbeikommt, wäre ich dankbar für Zerstörung. Es ist ganz klar, dass sich die Szene der Querdenker derzeit radikalisiert. Ich hoffe, dass unsere Innenministerien das ausreichend beobachten“, schrieb Karl Lauterbach dazu.

Zuvor hatte der SPD-Gesundheitsexperte in der Sendung „Bild Live“ bereits geäußert: „Wir sehen, dass sich rechte Gruppen und Querdenker zusammentun, und dass sich die Szene radikalisiert. Das muss man früh genau beobachten und eingreifen.“

Baden-Württemberg hatte im vergangenen Monat als erstes Bundesland damit begonnen, die sogenannten Querdenker vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Es lägen „hinreichend gewichtige Anhaltspunkte für eine extremistische Bestrebung vor“, teilten Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) und die Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube mit. Maßgebliche Akteure ordne man dem Milieu der Reichsbürger zu, die die Existenz der Bundesrepublik leugnen, hieß es. Es gebe auch Vernetzungen mit Rechtsextremisten. Die Beobachtung richte sich vor allem gegen die Organisatoren von „Querdenken 711“ in Stuttgart und regionale Ableger. Es gebe aber keinen Generalverdacht gegen Menschen, die gegen die Corona-Beschränkungen demonstrierten, erklärte Strobl.