Im US-Wahlkampf spielt plötzlich eine Krankenakte eine Rolle: Die demokratische Kandidatin Kamala Harris (59) hat Einzelheiten ihrer letzten medizinischen Routineuntersuchung öffentlich machen lassen, um zu zeigen, dass sie körperlich in der Lage ist, das Amt der Präsidentin zu übernehmen. Gleichzeitig soll dieser Schritt wohl auch dazu dienen, ihren Kontrahenten Donald Trump (78) zu veranlassen, mehr über seinen eigenen Gesundheitszustand preiszugeben.
Die Veröffentlichung der detailliertesten Gesundheitsdaten der Vizepräsidentin, etwa drei Wochen vor dem Wahltag am 5. November, wurde von ihrem Leibarzt Dr. Joshua Simmons vorgenommen. Obwohl die Untersuchung bereits im April stattfand, erscheint der Zeitpunkt der Veröffentlichung strategisch gewählt, schreibt die „Bild-Zeitung“.
Abgesehen von den politischen Hintergründen lautet der Befund von Kamala Harris wie folgt: Ihr Arzt berichtete von saisonalen Allergien, die mit Medikamenten, einschließlich Nasenspray und Augentropfen, behandelt werden. Auch eine erfolgreiche Immuntherapie gegen die Allergien wird erwähnt. Gelegentlich tritt bei Harris ein Nesselausschlag auf, der mit Medikamenten wie „Allegra“ erfolgreich behandelt wird.
Zudem trägt Harris Kontaktlinsen. Aufgrund eines Mangels an Vitamin D3 nimmt sie Nahrungsergänzungsmittel ein, da ihre Werte in diesem Bereich „unzureichend“ sind. Ihr Alkoholkonsum wird als „moderat“ beschrieben, ihre Ernährung als „sehr gesund“. Sie sorgt mit täglichen Aerobic-Übungen für ihre Fitness und raucht nicht. Auch ihre Blutwerte sind laut Dr. Simmons „unauffällig“.
Besonders hervorgehoben wurde die familiäre Krankengeschichte, da ihre Mutter Shyamala Gopalan Harris 2009 an Dickdarmkrebs verstorben ist. Diese Tatsache müsse bei künftigen Untersuchungen berücksichtigt werden.
Kamala Harris konsumiert moderat Alkohol
Zusammenfassend stellte der Mediziner fest, dass Harris über die körperliche und geistige Belastbarkeit verfügt, die für die Aufgaben des Präsidentenamtes, einschließlich der Pflichten als Exekutivchef, Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte, erforderlich ist. Ihr allgemeiner Gesundheitszustand wird als „exzellent“ beschrieben.

In diesem Zusammenhang äußerte ein führender Stratege aus Harris' Wahlkampfteam, dass über Trumps Gesundheitszustand wenig bekannt sei. Trumps Arzt Dr. Bruce Aronwald hatte 2023 jedoch erklärt, der Republikaner sei in „insgesamt exzellentem“ Zustand, und seine „körperlichen Werte“ lägen im normalen Bereich.
Trump war 2020 wegen einer Covid-Infektion im Walter-Reed-Militärkrankenhaus behandelt worden. Gesundheitsexperten äußerten allerdings Bedenken wegen seines Übergewichts und seiner Ernährung, die unter anderem aus Burgern und Diät-Cola besteht. Im Zuge der Anklageerhebung in Atlanta (Georgia) im Vorjahr wurde sein Gewicht mit 97,7 Kilogramm angegeben. ■