Lächeln ... Nordkoreas Diktator Kim (l.) und Südkoreas Präsident Moon 2018. Ein neues Treffen ist nicht in Sicht, aber die Telefonleitungen stehen wieder.
Lächeln ... Nordkoreas Diktator Kim (l.) und Südkoreas Präsident Moon 2018. Ein neues Treffen ist nicht in Sicht, aber die Telefonleitungen stehen wieder. AP

Ein Armenhaus mit Atombomben, diktatorisch regiert. Ein reiches, demokratisches Industrieland: Seit dem Ende des Korea-Kriegs 1953 stehen sich Nord-und Süd-Korea waffenstarrend gegenüber. Jetzt, zum 68. Jahrestag des Waffenstillstands, stellen sie überraschend ihre offiziellen Kommunikationsverbindungen  wieder her. Die Einigung ging demnach auf einen lange geheim gehaltenen Briefwechsel zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zurück.

Eine Diskussion über ein neues Gipfeltreffen der Staatschefs  gab es jedoch nicht. Beobachter in Südkorea gehen allerdings davon aus, dass Moon vor dem Ende seiner Amtszeit 2022 Kim noch einmal treffen will. Im April 2018 hatten Moon und Kim im Grenzort Panmunjon bei ihrem ersten von drei Gipfeln versprochen, sich regelmäßig zu treffen und sich über eine Hotline anzurufen.

Ein südkoreanischer Beamter telefoniert an der Grenze mit einem nordkoreanischen Offizier. Das funktioniert wieder.  
Ein südkoreanischer Beamter telefoniert an der Grenze mit einem nordkoreanischen Offizier. Das funktioniert wieder.   AP/South Korea Unification Ministry/Yonhap

Nordkorea hatte im Juni 2020 diese und alle anderen Kommunikationskanäle zwischen  Regierungen und Militärs beider Länder gekappt. Pjöngjang sah die Würde Kims durch Flugblattaktionen aus Südkorea verletzt. Nordkoreanische Flüchtlinge hatten regelmäßig Heißluftballons mit Flugblättern über die Grenze geschickt, in denen sie zum Sturz der Führung in Pjöngjang aufriefen.

Nordkorea warf dem Süden vor, nichts gegen die Aktionen zu unternehmen. Später sprengte Nordkorea auch ein gemeinsames Verbindungsbüro in der Grenzstadt Kaesong. 

Südkoreanische Polizisten bergen einen Ballon, der es mit seiner Botschaft gegen das Regime nicht nach Nordkorea geschafft hatte. 
Südkoreanische Polizisten bergen einen Ballon, der es mit seiner Botschaft gegen das Regime nicht nach Nordkorea geschafft hatte.  AP/Yang Ji-Woong/Yonhap

Alle Koreaner wünschten sich, dass sich die bilateralen Beziehungen wieder von den Rückschlägen „so früh wie möglich“ erholten, hieß es in nordkoreanischen Staatsmedien. Beobachter gehen davon aus, dass Nordkorea auch den Weg zu möglichen Hilfen ebnen könne. Das Land hatte zuletzt Probleme bei der Versorgung der Menschen im Land eingestanden.

Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms international isoliert. Die Verhandlungen zwischen Nordkorea und den USA kommen seit dem gescheiterten Gipfel Kims mit dem früheren US-Präsidenten Donald Trump im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran. Unter dem Stillstand litten auch die innerkoreanischen Beziehungen. Die USA boten Nordkorea zuletzt Gespräche ohne Vorbedingungen an.