Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi (l) berichtete an der Seite von Olaf Scholz, sein Land arbeite an erneuerbaren Energien, vor allem für die Herstellung von Wasserstoff.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi (l) berichtete an der Seite von Olaf Scholz, sein Land arbeite an erneuerbaren Energien, vor allem für die Herstellung von Wasserstoff. dpa/Christoph Söder

Spaniens Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera, konnte am ersten Tag des „Petersberger Klimadialogs“ in Berlin aus erster Hand berichten, welche katastrophalen Folgen der Klimawandel hat: Sie habe ein Land „unter Feuer“ zurückgelassen. Spanien brennt.

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Bei der Konferenz wollen sich Vertreter aus 40 Staaten über den weiteren Kurs im Kampf gegen die Klimakrise abstimmen.  Deutschland und Ägypten richten das zweitägige Treffens aus, das Weichen für die Weltklimakonferenz COP27 Anfang November in Scharm el Scheich stellen soll.

Verzweifelt: Die spanische Ministerin Teresa Ribera, deren Land in Flammen steht, nimmt an der Tagung im Auswärtigen Amt teil.
Verzweifelt: Die spanische Ministerin Teresa Ribera, deren Land in Flammen steht, nimmt an der Tagung im Auswärtigen Amt teil. imago/Florian Gärtner
Tausende von Menschen mussten in der Provinz Malaga wegen des Feuers ihre Häuser verlassen.
Tausende von Menschen mussten in der Provinz Malaga wegen des Feuers ihre Häuser verlassen. dpa/ZUMA Press Wire/Lorenzo Carnero

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verlangte ein weltweites, entschlossenes Vorgehen für den Klimaschutz. Ähnlich äußerte sich UN-Generalsekretär António Guterres in einer Videobotschaft. Er beklagte, dass Staaten mit dem Finger auf andere zeigten: „So können wir nicht weitermachen.“

Scholz verlangt weltumspannendes Modernisierungsprogramm für den Klimaschutz

Scholz erklärte: „Klimaschutz gelingt, wenn er unser Leben spürbar besser macht – durch eine moderne, bezahlbare Energieversorgung, durch Windräder und Solaranlagen, durch Mobilität ohne Abgase.“ Der Umbau zu Klimaneutralität müsse ein  weltumspannendes Modernisierungsprogramm sein.  Im Zusammenhang mit verstärkter Kohleverstromung wegen der Gaskrise durch den Ukraine-Krieg sagte Scholz: „Das ist eine zeitlich eng befristete Notmaßnahme.“

Außenministerin Annalena Baerbock und ihr ägyptischer Amtskollege Samih Schukri.
Außenministerin Annalena Baerbock und ihr ägyptischer Amtskollege Samih Schukri. dpa/Christoph Söder

Ägyptens Außenminister Samih Schukri, amtierender Präsident der Weltklimakonferenz: „Die Situation in der Welt darf nicht als Ausrede verwendet werden, um frühere Zusagen nicht mehr einzuhalten, vor allem was die Unterstützung der Entwicklungsländer anbetrifft.“ Beim UN-Klimagipfel in Glasgow hatten sich die Staaten 2021 dazu bekannt, die Erderhitzung auf 1,5 Grad begrenzen.

Baerbock: Nur noch acht Jahre Zeit, die Emissionen zu halbieren

Schukris deutsche Kollegin Annalena Baerbock (Grüne) sagte: „Die Klimakrise ist mittlerweile das größte Sicherheitsproblem für alle Menschen auf dieser Erde. Uns bleiben noch acht Jahre, um die weltweiten Emissionen nahezu um die Hälfte zu senken.“

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Laut einer Studie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums hat der Klimawandel seit 2000 einen Schaden von 145 Milliarden Euro in Deutschland verursacht, durch Dürre, Hochwasser oder Stürme. Das Forschungszentrum der EU-Kommission berichtete, dass Ende Juni für 46 Prozent der gesamten EU Dürre-Warnstufe zwei, für 11 Prozent der Fläche  die höchste von drei Warnstufen galt.