Gut dran, wer noch ein Bier ergattert hat.
Gut dran, wer noch ein Bier ergattert hat. dpa

Die Spanier sitzen zunehmend auf dem trockenen: Ein Streik der Lastwagenfahrer wegen hoher Dieselpreise sorgt dafür, dass Bier, Milch, Joghurt und Obst in den Regalen der Supermärkte fehlen.

Viele spanische Industrieunternehmen in Spanien warnen nach mehr als einer Woche Streik vor einem Zusammenbruch der Lieferketten.

So hatte der spanische Lebensmittelkonzern Danone Anfang der Woche angekündigt, seine 7 Fabriken in Spanien innerhalb von 24 Stunden schließen zu müssen, wenn es nicht sofort zu einer Lösung kommt. Es sei absehbar, dass man in Kürze keine Milch mehr bei den Erzeugern abholen könne.

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Bier, Milch und Obst - in Spaniens Regalen ist es leerer als sonst

Auch Heineken España äußert „große Besorgnis“ über die Auswirkungen des Transportstreiks auf den Betrieb, das Hotel- und Gaststättengewerbe und den Einzelhandel.  Bei einer Fortsetzung des Streiks werde man nicht in der Lage sein, seine Produkte an Einzelhandelsgeschäfte, Bars und Restaurants auszuliefern und sich mit Rohstoffen einzudecken, da die „gewalttätigen“ Streikposten den normalen Betrieb des Unternehmens verhindern.

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Trucker streiken wegen hoher Dieselpreise

In Spanien droht ein Bierengpass.  Bei dem nach zwölf Tagen bereits folgenschweren Streik der Lkw-Fahrer in Spanien ist ein Ende trotz eines ersten Abkommens zwischen Regierung und Gewerkschaftsvertretern nicht in Sicht. Die von der Regierung zugesagten Beihilfen in Höhe von insgesamt einer Milliarde Euro seien nur „Krümel und Peanuts“, klagte am Freitag Manuel Hernández, der Präsident der Plattform der Warentransporteure, die wegen des Anstiegs der Spritpreise im Zuge des Ukraine-Kriegs zum Streik und zu Protesten aufgerufen hatte.

Das Abkommen zwischen der linken Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez und Vertretern des Dachverbandes der spanischen Lastwagenspediteure CNCT war am frühen Freitagmorgen nach einer nächtlichen Marathonsitzung erreicht worden. Man habe eine Entlastung von 20 Cent pro Liter Sprit und Direkthilfen in Höhe von 450 Millionen Euro vereinbart, teilte die Regierung mit. Das seien Beihilfen von insgesamt einer Milliarde Euro, twitterte Sánchez.

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Die Streik-Plattform, die vor allem Kleinspediteure vertritt, gehört nicht dem CNCT an. Plattform-Chef Hernández sagte, die Regierung spreche mit den „falschen Leuten“. Man werde so lange protestieren, bis man von Transportministerin Raquel Sánchez empfangen werde und „echte Lösungen“ für die Probleme der Lkw-Fahrer gefunden würden, sagte er im Interview des Radiosenders RNE. Nötig sei eine Entlastung von mindestens 60 Cent pro Liter Sprit.

Teilweise drastische Versorgungskrise in Spanien - keine Milch, kein Bier

Wegen des Streiks, der am Montag vergangener Woche begann und sich zuletzt mit Blockaden von Autobahnen, Innenstädten, Großmärkten und Häfen verschärfte, gibt es in Spanien bereits eine zum Teil drastische Versorgungskrise. Immer mehr Ladenregale bleiben leer, unter anderem werden Milch, Joghurt, Obst und Bier knapp. Wegen der Engpässe bei der Versorgung mit Rohstoffen mussten einige Lebensmittelfabriken bereits schließen. Am Dienstag warnte auch der Lebensmittelkonzern Danone vor einem Produktionsstillstand in seinen spanischen Werken. Das VW-Werk in Pamplona musste die Produktion wegen fehlender Zulieferteile zeitweise aussetzen.

Auf den Kanaren und Balearen sind nach Berichten lokaler Medien in einigen Supermärkten bereits ausgedünnte Sortimente und schwach gefüllte Regale zu beobachten. Es habe auch bereits Hamsterkäufe gegeben.

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Auch Produzent San Miguel hat eingeräumt, dass er aufgrund des Transportstreiks, „mit Schwierigkeiten“ zu kämpfen hat, wie aus Kreisen der spanischen Brauerei zu erfahren war. Der Eigentümer von Mahou, San Miguel, Solán de Cabras und Alhambra, der acht Brauereizentren in Spanien und vier Wasserquellen mit ihren Abfüllanlagen besitzt, hat bekräftigt, dass er „liefert und versucht, maximale Flexibilität zu haben und die Sicherheit aller zu garantieren“.