„K-Frage“: Unions-Abgeordnete tendieren zu Söder, Merz hält Laschet die Stange
Nervenkrieg zwischen den potenziellen Kanzlerkandidaten, der noch Tage weitergehen wird

Die „K-Frage“ führt in der Union weiter zu munterem Durcheinander: Soll CDU-Chef Armin Laschet der Kanzlerkandidat werden oder der CSU-Vorsitzende Markus Söder?
Die CDU-Spitze hatte ihren Chef auserkoren, die CSU präferiert Söder. Bei einer Sitzung der gemeinsamen Unionsfraktion, bei der die Kontrahenten auftraten, sollen sich bei denjenigen, die sich zu Wort meldeten, eine Mehrheit für Söder ausgesprochen haben. Aber selbst bei den Teilnehmern gibt es eine unterschiedliche Wahrnehmung, wie bei Interviews deutlich wurde.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter aus Baden-Württemberg sagte, es habe ein spannendes Meinungsbild gegeben, aber keine ganz klare Tendenz. Der CDU-Abgeordnete Norbert Barthle aus demselben Landesverband meinte dagegen, die Stimmungslage habe „eindeutig wiedergegeben“, dass Rückendeckung für Laschet vor allem aus seinem nordrhein-westfälischen Landesverband komme, die anderen Landesverbände dagegen zu Söder tendierten.
Dabei muss man wissen, dass „NRW“, bevölkerungsreichstes Bundesland, den stärksten CDU-Landesverband hat.
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Söder argumentiert, dass seine Umfragewerte deutlich besser sind als die Laschets. Was Friedrich Merz nicht anficht. Merz, im Kampf um den CDU-Vorsitz Laschet unterlegen, stellte sich dennoch an dessen Seite: „Ich habe im Januar Armin Laschet meine Unterstützung zugesagt. Und ich bin da vielleicht etwas altmodisch - aber wenn ich so etwas zusage, dann stehe ich dazu und ich stehe auch in kritischen Tagen dazu, wenn der Wind mal von vorne kommt.“
Quer durchs Land gibt es unterschiedliche Bewertungen. Der CDU-Fraktionschef in Sachsen, Christian Hartmann, erklärte sich zum Söder-Unterstützer, die brandenburgische CDU-Abgeordnete Saskia Ludwig präferiert Laschet und formulierte das Dilemma: Beide Kandidaten seien gut, aber Laschet sei der Mann der ruhigen Hand, die man nach der Corona-Pandemie brauche.
Am Ende müssen sich Laschet und Söder einig werden. Der bayerische Ministerpräsident erklärte: „Armin und ich haben vereinbart, dass wir uns in dieser Woche auch abschließend dann besprechen werden, wie es weitergehen wird.“