Sensationelle Wende im Wirecard-Prozess
Jan Marsalek meldet sich nach drei Jahren Flucht bei der Justiz
Sensationelle Wende im Wirecard-Prozess: Der seit drei Jahren untergetauchte Hauptverdächtige Jan Marsalek meldet sich über seinen Verteidiger bei der Justiz.

Seit drei Jahren suchen ihn Polizei und Justiz auf der ganzen Welt. Jetzt hat sich der Hauptverdächtige im Wirecard-Skandal, Jan Marsalek, über seinen Verteidiger bei der Münchner Justiz gemeldet.
Paukenschlag im Wirecard-Skandal! Der seit drei Jahren flüchtige Hauptverdächtige Jan Marsalek hat sich über seinen Verteidiger bei der Münchner Justiz gemeldet. Beim Landgericht München I sei ein Brief des Anwalts eingegangen, sagte ein Sprecher des Gerichts am Dienstag.
Laut „Wirtschaftswoche“ geht der Anwalt in dem Schreiben nicht konkret auf die gegen den österreichischen Manager erhobenen Betrugsvorwürfe ein. Gericht und Staatsanwaltschaft wollten den Inhalt nicht kommentieren.
Der frühere Wirecard-Vorstand gilt als Schlüsselfigur in dem Prozess. Er hatte sich im Sommer 2020 ins Ausland abgesetzt, als sich der Kollaps des einstigen Dax-Konzerns abzeichnete. Medienberichten zufolge soll Marsalek nach Russland geflohen sein.
Im seit acht Monaten laufenden Münchner Wirecard-Prozess haben die Verteidiger von Ex-Vorstandschef Markus Braun den abwesenden Marsalek beschuldigt, den Konzern ohne Wissen und Zutun Brauns ausgeplündert und gemeinsam mit Komplizen mehrere Milliarden Euro Geschäftserlöse veruntreut zu haben.
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Laut einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ habe sich Marsalek in dem Schreiben zu dem dubiosen Drittpartnergeschäft von Wircard geäußert und erklärt, dass dieses – anders als die Staatsanwaltschaft im Wirecard-Prozess behauptet – tatsächlich existiert habe.
Wirecard - der größte Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte
Der frühere Wirecard-Vorstand Marsalek hatte sich im Sommer 2020 ins Ausland abgesetzt, als sich der Kollaps des einstigen Dax-Konzerns Wirecard abzeichnete. Ex-Wirecard-Chef Markus Braun sitzt seit fast drei Jahren in Untersuchungshaft. Jetzt steht er in München vor Gericht.
Wirecard war ein Zahlungsabwickler und Dax-Konzern, der dafür sorgte, dass beim Einkaufen in einem Onlineshop das Geld vom Konto des Kunden bei dem Händler landete. Hierfür verlangte Wirecard eine geringe Gebühr. Daneben gab es das sogenannte „Drittpartnergeschäft“. Es machte 2020 rund 50 Prozent des Umsatzes aus und 100 Prozent des Gewinns, berichtet die Wirtschaftswoche.
Braun weist im Wirecard-Prozess jede Verantwortung von sich - und beschuldigt Marsalek
Braun weist im Prozess bisher jede Verantwortung von sich und macht ein drittes ehemaliges Vorstandsmitglied verantwortlich: den früheren Vertriebschef Jan Marsalek. Laut Braun wurden die vermissten Milliarden Euro ohne sein Wissen und ohne seine Beteiligung von Kriminellen im Unternehmen veruntreut.
Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte ist Ex-Manager Markus Braun wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. Laut Anklage sollen sie seit 2015 die Wirecard-Bilanzen gefälscht und die kreditgebenden Banken um 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben.
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