Zwei Maskierte haben in der Millionenmetropole Istanbul eine katholische Kirche angegriffen und einen Menschen getötet. Die beiden hätten am Sonntag einen Teilnehmer des Gottesdienstes mit einer Waffe attackiert, teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Die Person sei ums Leben gekommen.
Die Hintergründe der Tat werden demnach untersucht. Die Täter seien flüchtig. Nach ihnen werde gefahndet. Der Sender CNN Türk berichtete, die Polizei hätte an wichtigen Verkehrspunkten Straßensperren errichtet und führe verschärfte Kontrollen durch.
Auf Bildern der Nachrichtenagentur DHA, die von einer Überwachungskamera vor der Kirche stammen sollen, war zu sehen, wie sich zwei in Schwarz gekleidete Personen mit schwarzen Masken langsam näherten.
Jihadi Islamist gunmen stormed Catholic Church in Turkey İstanbul today and opened fire on worshippers. pic.twitter.com/WBiZ0hiqKQ
— Roni (@sohoprint) January 28, 2024
Beileidsbekundung von Präsident Erdogan
Die katholisch-italienische Kirche Santa Maria befindet sich im Istanbuler Stadtteil Sariyer. Papst Franziskus drückte beim Sonntagsgebet auf dem Petersplatz in Rom seine Verbundenheit mit der Gemeinde in Istanbul aus.

Präsident Recep Tayyip Erdogan rief den Pfarrer der Kirche an und bekundete sein Beileid. Innenminister Yerlikaya besuchte den Tatort am Nachmittag und sagte, man werde nicht zulassen, dass jemand den Zusammenhalt in der Türkei zerstöre. Medienberichte zu Verletzten bestätigte er zunächst nicht. Auch machten die Behörden zunächst keine genaueren Angaben zur Art der verwendeten Waffe.
Im Dezember hatten die türkischen Sicherheitskräfte 32 mutmaßliche Anhänger der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ unter dem Verdacht festgenommen, Anschläge auf Synagogen, Kirchen und die irakische Botschaft in der Türkei geplant zu haben.
Die Türkei ist zu mehr als 99 Prozent muslimisch. Mehr als 180.000 Christen leben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge noch im Land.