Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge das Hauptquartier der Hisbollah-Miliz in einem Vorort von Beirut, der libanesischen Hauptstadt, angegriffen. Das Versteck der schiitischen Miliz soll sich unter Wohngebäuden befunden haben, erklärte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari. In der Stadt waren dichte Rauchwolken zu sehen, und die Explosionen waren auch in anderen Teilen Beiruts spürbar.
Hagari betonte, es handelte sich um einen gezielten Angriff. Medien berichten, dass Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah das eigentliche Ziel gewesen sein könnte.

Augenzeugen berichten von schweren Zerstörungen in der betroffenen Gegend
Der Angriff ereignete sich im stark bevölkerten Vorort Haret Hreik, unweit des internationalen Flughafens von Beirut. Auf in sozialen Medien geteilten Videos sind Explosionen und aufsteigende Rauchwolken an verschiedenen Orten zu sehen. Gleichzeitig waren weitere Detonationen zu hören. Libanesische Medien sprachen von etwa zehn Angriffen, und Augenzeugen berichteten von schweren Zerstörungen in der betroffenen Gegend. Rettungskräfte hatten offenbar Schwierigkeiten, die betroffenen Gebiete zu erreichen.
Israels Armeesprecher beschuldigte die Hisbollah, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. „Israel handelt so, wie es jeder souveräne Staat tun würde, wenn er eine Terrororganisation an seiner Grenze hätte, die seine Vernichtung anstrebt“, sagte Hagari.
Let’s see if we got him. Sure didn’t spare the explosives. pic.twitter.com/bAnx76gvsa
— Jonathan Conricus (@jconricus) September 27, 2024
Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah erneut eskaliert
Der seit fast einem Jahr anhaltende Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah ist in den letzten Wochen erneut eskaliert. Das israelische Militär hat seine Angriffe im Libanon verstärkt, wobei bislang über 700 Menschen getötet wurden. Israel erklärte zudem, die Rückkehr geflüchteter Israelis in den Norden des Landes als eines der Ziele im laufenden Gaza-Krieg.

Auch die Hisbollah intensivierte ihre Angriffe und feuert seit Beginn der jüngsten Kämpfe täglich Hunderte Raketen auf Israel ab. Sie hat ihre sogenannte „Solidaritätsfront“ eröffnet und erklärt, ihre Waffen erst niederzulegen, wenn der Krieg im Gazastreifen beendet ist. ■