Der Beschuss im Gazastreifen durch Israels Luftwaffe ging auch in der Nacht zu Sonntag weiter.
Der Beschuss im Gazastreifen durch Israels Luftwaffe ging auch in der Nacht zu Sonntag weiter. imago/ZUMA Wire

Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen hat Israels Luftwaffe das Haus des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar im Süden des Küstengebiets beschossen. Das Gebäude in Chan Junis habe als „militärische Infrastruktur der Terrororganisation Hamas“ gedient, teilte die israelische Armee am Sonntag mit.

Das Militär hatte der Führungsriege der im Gazastreifen herrschenden, islamistischen Palästinensergruppe Hamas zuvor mit gezielter Tötung gedroht.

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Militante Palästinenser im Gazastreifen beschossen in der Nacht den Großraum Tel Aviv sowie weitere israelische Ortschaften mit zahlreichen Raketen.

Seit Beginn der Eskalation am vergangenen Montag feuerten sie nach Armeeangaben rund 2900 Raketen auf Israel ab. Israels Armee unternahm demnach mindestens 650 Angriffe in dem dicht besiedelten Küstengebiet.

Israels Luftwaffe nahm das Haus des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar unter Beschuss.
Israels Luftwaffe nahm das Haus des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar unter Beschuss. AFP/Mahmud Hams

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden dort bislang 174 Menschen getötet und 1200 verletzt. Wie der Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte, kamen in Israel durch den Raketenbeschuss der vergangenen Tage zehn Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt.

Vermittlungsversuche der Uno

Der UN-Sicherheitsrat in New York wollte am Sonntag über die Lage beraten. Berichten zufolge wollte sich ein US-Gesandter mit hochrangigen israelischen Politikern treffen.

In zahlreichen deutschen Städten waren am Samstag Menschen auf die Straße gegangen, um entweder ihre Solidarität mit den Palästinensern oder mit den Israelis zu bekunden. In mehreren deutschen Städten war es in den vergangenen Tagen zu Angriffen auf Synagogen und weiteren antisemitischen Vorfällen gekommen.

Seehofer: Hartes Durchgreifen bei anti-jüdischer Gewalt in Deutschland

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat ein hartes Durchgreifen bei Attacken auf jüdische Einrichtungen in Deutschland angekündigt. „Wir werden nicht tolerieren, dass auf deutschem Boden israelische Flaggen brennen und jüdische Einrichtungen angegriffen werden“, sagte Seehofer der Bild am Sonntag.