Israel bombardiert Bewaffnete in Syrien
Angriffe sollen vor allem den Einfluss des Todfeinds Israels schmälern - Iran

Bei israelischen Luftangriffen in Syrien sollen Dutzende regierungstreuer Kämpfer ums Leben gekommen sein. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete am Mittwoch 57 Tote. Die Flugzeuge hätten im Osten Syriens Stellungen der Armee und verbündeter Milizen bombardiert, darunter auch Waffenlager, erklärte die Beobachtungsstelle. Es habe sich um die bislang tödlichsten israelischen Angriffe in Syrien gehandelt, erklärte deren Leiter Rami Abdel Rahman. Die Beobachter sitzen in England, beziehen ihre Angaben aber über ein Netz von Informanten in Syrien.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, es seien Ziele in der Stadt Deir Essor und dem Ort Albu Kamal an der Grenze zum Irak angegriffen worden. Angaben zu Opfern machte sie nicht.

Insgesamt flog die israelische Luftwaffe 18 Angriffe, wie die Menschenrechtler weiter berichteten. Bei den Toten handele es sich um 14 Soldaten und 43 Anhänger verbündeter Milizen, darunter Kämpfer aus dem Irak und Afghanistan. Die bewaffneten Gruppen, vorneweg die libanesische Hisbollah, werden vom Iran unterstützt und kämpfen im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen. In der Regel gehören sie wie die Iraner zur schiitischen Glaubensrichtung des Islam.
Teheran sieht in Israel einen Erzfeind und droht mit dessen Vernichtung. Gleichzeit ist der Mullah-Staat ein wichtiger Verbündeter der syrischen Regierung. Mit den Bombardierungen will Israel den iranischen Einfluss in Syrien zurückdrängen.
Die israelische Armee äußerte sich wie üblich nicht zu den Berichten. Ihre Luftwaffe greift regelmäßig Ziele im Nachbarland an. Nach Armeeangaben wurden dort etwa im vergangenen Jahr 50 Ziele bombardiert.
Teheran versucht, seine militärischen Stellungen in Syrien weiter auszubauen, um Israel unter Druck zu setzen. Der Iran besitzt auch in den Nachbarländern Irak und Libanon großen politischen und militärischen Einfluss. In Syrien trug Irans Hilfe entscheidend dazu bei, dass die Anhänger von Machthaber Baschar al-Assad große Teile des Landes wieder unter Kontrolle bringen konnten.