Der iranische Ringer Navid Afkari ist trotz einer internationalen Solidaritäts-Kampagne in seiner Heimat hingerichtet worden. Die Todesstrafe gegen den 27-jährigen sei am Samstag in einem Gefängnis in Schiras vollstreckt worden, sagte Staatsanwalt Kazem Mousavi dem staatlichen Fernsehen.
Afkari soll im Rahmen einer Demonstration 2018 in Schiras gegen die wirtschaftliche und politische Lage im Land einen Sicherheitsbeamten getötet und die Tat auch gestanden haben. Das Geständnis soll jedoch unter Folter erzwungen worden sein, erklärten Menschenrechtsorganisationen zuletzt.
#Iran hat bestätigt, #NavidAfkari (27), den Ringer, der während der #IranProteste 2018 verhaftet wurde, hingerichtet zu haben. Afkari behauptete, während der Verhöre gefoltert worden zu sein. Leut seinen Anwälten habe sein Prozess nicht dem ordnungsgemäßen Verfahren entsprochen. pic.twitter.com/f7PYq1No71
— Omid Rezaee (@Omid6887) September 12, 2020
Dies sorgte weltweit für Entrüstung, unterstützt von der Kampagne „Rettet Navid Afkari“. Selbst US-Präsident Donald Trump forderte den Iran in einem Tweet dazu auf, die Hinrichtung nicht zu vollziehen. Unterstützung erhielt Afkari auch aus dem deutschen Sport.
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Die Strafe sei nun „auf Beharren der Familie des Opfers“ vollstreckt worden, sagte Mousavi. Afkaris Anwalt Hassan Younessi teilte via Twitter mit, dass für Sonntag eigentlich ein Treffen zwischen den Angehörigen des Opfers und Menschen aus Schiras geplant war, die um Vergebung bitten wollten. Zudem habe auch ein Verurteilter laut Gesetz das Recht, vor der Hinrichtung seine Familie zu sehen: „Wart ihr so sehr in Eile, dass ihr Navid seinen letzten Besuch verwehren musstet?“
