Die Zahl der Menschen, die sich wegen der hohen Preise Lebensmittel für einen symbolischen Preis an Tafeln beschaffen, wächst beständig.
Die Zahl der Menschen, die sich wegen der hohen Preise Lebensmittel für einen symbolischen Preis an Tafeln beschaffen, wächst beständig. Patrick Pleul/dpa

Der Einzelhandel in Deutschland hat im März erneut einen Umsatzrückgang verzeichnet, berichtet das Statistische Bundesamt. Die Unternehmen setzten nach vorläufigen Ergebnissen 2,4 Prozent real weniger um als im Februar, nominal, also ohne Berücksichtigung der Geldentwertung, waren es 1,3 Prozent weniger. Die Leute sparen seit Jahren beim Essen: Der reale Umsatz mit Lebensmitteln lag im März 2023 um 5,6 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des März 2019.

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Gegenüber dem Februar 2022 verzeichnete der Einzelhandel ein Umsatzminus von real 8,6 Prozent (nominal 0,2 Prozent weniger). „Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider“, teilten die Statistiker mit.

Stärkster Rückgang beim Lebensmittel-Umsatz seit Beginn der Erhebung 1994

Angesichts der hohen Inflation fiel der Umsatz mit Lebensmitteln deutlich, um real zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, gegenüber Februar um 1,1 Prozent. Nach Angaben der Statistiker war das das stärkste Umsatzminus zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994.

„Eine Ursache für diesen Rückgang dürften die im März 2023 noch einmal deutlich gestiegenen Nahrungsmittelpreise sein“, hieß es. Mit einem Plus von 22,3 Prozent gegenüber März 2022 sei der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln dreimal so hoch wie die Gesamtteuerungsrate gewesen. Nominal zog der Umsatz mit Lebensmitteln im März 2023 um 4,7 Prozent an.

Der reale Umsatz im Einzelhandel jenseits der Lebensmittel sank im März 2023 gegenüber dem Februar um 2,3 Prozent  und lag 7,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau des März 2019 stieg der Umsatz in diesem Bereich jedoch um 4,6 Prozent.

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Im Online-Handel gibt es Licht und Schatten

Im Internet- und Versandhandel verzeichnete der reale Umsatz im März 2023 einen Rückgang von 4,8 Prozent gegenüber Februar, im Vergleich zum März 2022 um 8,4 Prozent. Allerdings war der Umsatz 18 Prozent höher als im März 2019.

Die anhaltend hohe Inflation belastet die Kaufkraft der Verbraucher in Deutschland. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Das dämpft den Konsum.

Kürzlich hatte eine Untersuchung gezeigt, dass die Preise bei Lebensmitteln vor allem von den Herstellern nach oben getrieben werden, und zwar stärker, als unter anderem der Anstieg der Energiekosten es rechtfertigen würden.