Keine schönen Zahlen
Inflation in Deutschland steigt wieder, auf 6,4 Prozent gegenüber Juni 2022
Die Inflation im Juni lag bei 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, als 9-Euro-Ticket und Spritpreisbremse einsetzten.

Am Donnerstag donnerten Zahlen in die Welt, die alle nicht schön sind. Die Inflation zog im Juni wieder an, Deutschlands Überschuldete stehen im Schnitt mit 26 Monatslöhnen in der Kreide, und jeder dritte Mieter ist mit der Warmmiete überfordert.
Die Verbraucherpreise legten im Juni um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat - nach 6,1 Prozent im Mai, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Verglichen mit dem Mai 2023 stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent.
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Der Anstieg gegenüber Juni 2022 war erwartet worden, weil damals die dreimonatige Spritpreisbremse einsetzte und das 9-Euro-Ticket für ein Vierteljahr eingeführt worden war. Diese preisdämpfenden Maßnahmen gibt es nicht mehr.

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Wieder waren die Lebensmittel der Preistreiber Nr. 1
Im Juni belasteten erneut deutlich gestiegene Nahrungsmittelpreise (plus 13,7 Prozent) die Budgets der Verbraucher. Die Energiepreise stiegen mit 3 Prozent dagegen unterdurchschnittlich stark. Im Vorjahr waren die Energiepreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine in die Höhe geschossen.
Seit Februar hatte sich die Inflation drei Monate in Folge auf hohem Niveau kontinuierlich abgeschwächt. Im Februar hatte die Teuerungsrate wie schon zu Jahresbeginn noch bei 8,7 Prozent gelegen.
Experten rechnen damit, dass es nach dem Inflations-Zwischenhoch wieder runter geht
In den kommenden Monaten rechnen Experten trotz des jüngsten Anstiegs weiter mit einer schrittweisen Entspannung bei den Preisen. Die rückwirkend zum 1. Januar geltenden Preisbremsen sollen Erdgas, Strom und Fernwärme erschwinglicher machen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit einer Serie von Zinserhöhungen gegen Inflation. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken.
Das dürfte für viele überschuldete Haushalte in Deutschland ein schwacher Trost sein: Die Menschen, die 2022 Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle aufsuchten, hatten im Schnitt 30.940 Euro Schulden. Ausgewertet wurden Daten von 160.000 Ratsuchenden aus 665 Stellen.
Überschuldete müssten 26 Monate auf ihr Einkommen verzichten, um schuldenfrei zu werden
Das war das 26fache des durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens. Berlin liegt da im Bundesschnitt. Im Saarland war es am schlimmsten mit dem 31fachen, am besten in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit dem 22fachen. Brandenburger Schuldner stehen mit dem 23fachen im Vergleich auch noch einigermaßen gut da.
Jeder dritte deutsche Mieter zahlt über 30 Prozent seines Nettos für die Miete
Nicht überraschend: Auch die Miete trägt zu den Engpässen im Portemonnaie bei. Jeder dritte der etwa 21 Millionen Miethaushalte ist laut Mieterbund bei den Wohnkosten überlastet – sie müssen mehr als 30 Prozent ihres Nettos dafür ausgeben. Mehr als drei Millionen Haushalte zahlen für Kaltmiete und Heizkosten sogar über 40 Prozent. Bei weiteren rund 4,3 Millionen Haushalten machten diese Kosten zwischen 30 und 40 Prozent des Einkommens aus.