Wenn jeder Griff ins Supermarktregal überlegt sein will: Die Inflation belastet die Geldbörsen der Menschen. 
Wenn jeder Griff ins Supermarktregal überlegt sein will: Die Inflation belastet die Geldbörsen der Menschen.  dpa/Oliver Berg

Rekord-Inflation und Konjunktureinbruch: Die Energiekrise trifft Deutschland hart. Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes sprang die jährliche Teuerungsrate im September auf 10,0 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit rund 70 Jahren. Die Folge: Verbraucher können sich für ihr Geld immer weniger leisten. Das bremst den Konsum als wichtige Konjunkturstütze.

Denn beim Einkaufen schränken sich nach einer Umfrage viele Menschen immer öfter ein, wählen das günstigere Produkt oder gleich etwas weniger. So griffen 60 Prozent verstärkt zu Sonderangeboten, teilte der Handelsverband Deutschland am Donnerstag mit. Knapp jeder Zweite entscheide sich für die günstigeren Handelsmarken oder verzichte auf bestimmte Produkte.

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Menschen rechnen damit, sich stark einschränken zu müssen

„Die Kundinnen und Kunden sind mit Blick auf die großen Unsicherheiten bei Energie und Preisen sehr zurückhaltend“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Stefan Genth. Jeder Dritte geht nach der Umfrage davon aus, sich in den kommenden Monaten deutlich einschränken zu müssen. 44 Prozent gehen davon aus, dass sie den Gürtel zumindest etwas enger schnallen müssen.

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Gespart werden soll demnach vor allem an Restaurant- und Gaststättenbesuchen sowie an Mode und Bekleidung. Auch bei Ausflügen und Urlaub sowie Möbeln und Einrichtungsgegenständen wollen viele stärker aufs Geld achten. Mancher Kino-, Konzert- oder Theaterbesuch könnte ausfallen.

Der Handelsverband forderte staatliche Hilfe. „Für die Handelsunternehmen ist die schlechte Verbraucherstimmung eine große Herausforderung“, sagte Genth. Steigende Energiekosten überforderten viele Betriebe. „Wer die Branche vergisst, ignoriert ihre Bedeutung als Arbeitgeber und Kernelement der Innenstädte.“