In Berlin gehen mehr, in Brandenburg weniger Firmen als im Bundesdurchschnitt insolvent. 
In Berlin gehen mehr, in Brandenburg weniger Firmen als im Bundesdurchschnitt insolvent.  Foto: dpa/Martin Gerten

Die Insolvenzgefahr ist für Unternehmen in Berlin größer als in fast allen anderen Bundesländern. Mit 92 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen belegte Berlin in der ersten Jahreshälfte den zweiten Platz im deutschlandweiten Pleiteranking der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Nur Bremen schnitt mit 116 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen noch schlechter ab, wie Creditreform am Montag in Düsseldorf mitteilte.

Berlin lag in der ersten Jahreshälfte über dem Bundesdurchschnitt von 54 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen, Brandenburg verzeichnete 44 Pleiten. Am geringsten war die Pleitegefahr bei Firmen in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 30 und 36 Insolvenzen. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa.

Bundesweit gab es im ersten Halbjahr 2020 laut der Wirtschaftsauskunftei 8900 Unternehmensinsolvenzen. Trotz der Corona-Krise sank die Fallzahl um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Insolvenzgeschehen habe sich damit von der tatsächlichen Situation der deutschen Unternehmen entkoppelt, so die Fachleute. Sie befürchten deutlich mehr Insolvenzen in der zweiten Jahreshälfte und im nächsten Jahr.