Engpass bremst Booster-Kampagne
Impfstoff-Desaster: Haben die EU und Deutschland (wieder mal) vergessen zu bestellen?+++ Lauterbach kündigt Nachschub im ersten Quartal 2022 an +++ Impfstoff wird schon an Omikron-Variante angepasst sein!
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will sich jetzt in Osteuropa um Nachschub kümmern.

Die Impf- und Booster-Kampagne läuft auf Hochtouren, täglich lassen sich in Deutschland Hunderttausende eine Spritze gegen das Coronavirus geben. Am Mittwoch wurde mit fast 1,5 Millionen Impfungen sogar Tagesrekord erreicht. Doch schon bald droht der Kampagne der große Kollaps: Der Impfstoff wird knapp!
Biontech-Impfstoff jetzt schon knapp
Und gerade das beliebteste Serum von Biontech/Pfizer ist nach Angaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schon jetzt knapp bemessen. Innerhalb der nächsten drei Wochen könnten in Deutschland etwa 3,2 Millionen Dosen Biontech ausgeliefert werden, sagte Lauterbach am Mittwochabend im ZDF. „Das ist aber viel weniger als das, was die Ärztinnen und Ärzte jede Woche abrufen.“
Die EU will Deutschland aus dem Impf-Schlamassel helfen: Wie es aus EU-Kreisen hieß, können 10 Millionen Impfdosen des Präparats von Moderna noch auf Dezember vorgezogen werden. Ins erste Quartal 2022 vorgezogen werden können demnach außerdem weitere 25 Millionen Dosen, hieß es.
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Außerdem soll Deutschland im zweiten Quartal 2022 zusätzliche 80 Millionen Dosen Biontech-Impfstoff bekommen, wie Lauterbach in seiner ersten Pressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler ankündigte. Dies sei zum großen Teil schon an die Omikron-Variante angepasster Impfstoff. Er hoffe, dass Deutschland „einen Teil“ der 80 Millionen Dosen schon im ersten Quartal bekommen könne. Dieser Kauf sei von größter Bedeutung, sagte Lauterbach.
Hat die EU eine Bestellung verschlafen?
Wie die Bild-Zeitung berichtet, sind Deutschland und die EU selbst schuld am Mangel, denn im Frühherbst habe man eine Bestelloption über mehrere Millionen zusätzliche Dosen Biontech verstreichen lassen. Mögliches Lieferdatum wäre der Januar 2022 gewesen, so das Blatt. Weder der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hätten auf zusätzlichen Impfstoff gedrängt.
Sollte dies zutreffen, wäre das genau ein Jahr nach der ersten großen Panne bei der Bestellung von Impfstoff im ersten Corona-Winter der nächste Riesen-Patzer zur absoluten Unzeit.
CDU wehrt sich gegen Vorwürfe
Die CDU will sich jetzt aber nicht den Schwarzen Peter zuschieben lassen und geht ihrerseits auf Lauterbach los. Es sei genügend Impfstoff da, der Gesundheitsminister rufe „Feuer“, um dann Feuerwehr zu spielen. Der SPD-Politiker betonte, die Mitteilung über Impfstoffknappheit sei kein Vorwurf gegen Vorgänger Jens Spahn (CDU).
Über das ganze Jahr hinweg sei auch genug Impfstoff vorhanden gewesen – aber nicht für eine sehr schnelle Booster-Kampagne. „Ich versuche jetzt, notfallmäßig Impfstoff aus osteuropäischen Ländern zurückzukaufen.“ Das dorthin gelieferte Serum könne zum Teil nicht verimpft werden.