Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Olaf Scholz (SPD), geschäftsführender Bundesfinanzminister, und Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, nehmen im Anschluss an die Videokonferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten an einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt teil. (v. l. n. r.)
Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Olaf Scholz (SPD), geschäftsführender Bundesfinanzminister, und Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, nehmen im Anschluss an die Videokonferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten an einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt teil. (v. l. n. r.) dpa/Michael Kappeler

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz wird der neue Maßstab für Corona-Regeln in Deutschland. Ab einem Wert von drei gelte in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel, ab einem Wert von sechs die 2G-Plus-Regel, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz. Ab einem Wert von neun sollen noch weitere Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen hinzu kommen.

Merkel: „Die Lage ist hochdramatisch.“

Merkel sagte: „Die Lage ist hochdramatisch.“ Es werde jetzt sehr darauf ankommen, dass schnell gehandelt werde, dass konsequent gehandelt werde und dass besser kontrolliert werde. „Bei der jetzigen Dynamik laufen wir in eine sehr, sehr schwierige Situation rein, insbesondere für alle Menschen, die in Krankenhäusern und insbesondere in der Intensivmedizin arbeiten“. Glücklicherweise gebe es an vielen Stellen noch Kapazitäten, aber es sei „wirklich absolute Zeit zum handeln“.

Als wichtigen Schritt nannte Merkel, sich nun an der Zahl der Menschen in den Krankenhäusern zu orientieren. Die Hospitalisierungsinzidenz gibt an, wieviele Menschen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in einem Bundesland im Krankenhaus liegen - bei einem Wert von drei also drei Patienten an sieben Tagen je 100.000 Einwohner.

Die 2G-Regel bedeutet, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu Veranstaltungen bekommen. Die ab dem Wert sechs geltende 2G-Plus-Regel bedeutet, dass nur Geimpfte und Genesene mit einem aktuellen negativen Corona-Test Zutritt bekommen.

Derzeit liegen alle Bundesländer außer Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und dem Saarland über dem Wert drei. Über dem Wert sechs liegt Bayern. Über dem Wert neun liegen Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Kontaktbeschränkungen nicht ausgeschlossen

Merkel forderte, ab dem Wert neun müsse „das gesamte Instrumentarium der Möglichkeiten eingesetzt werden“. Dazu zählte sie Kontaktbeschränkungen und „verschiedene Einschränkungen“. Gleichzeitig zeigte sich die geschäftsführend amtierende Bundeskanzlerin aber unzufrieden mit den getroffenen Absprachen. „Hier bin ich der Meinung, dass dieser Katalog nicht ausreicht.“ Bereits für den 9. Dezember wurde ein weiteres Bund-Länder-Treffen vereinbart.

Ministerpräsidenten wollen 2G-Regel für Profisportler

Ungeimpfte Profisportler wie Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich sollen nach Willen der Politik bald nicht mehr zum Einsatz kommen dürfen. Das erklärte der nordrhein-westfälische Landeschef Hendrik Wüst (CDU) nach der Ministerpräsidentenkonferenz.

Bei Anwendung der 2G-Regel dürfen nur noch Geimpfte und Genesene zum Einsatz kommen. Auch in der Fußball-Bundesliga sind mehrere Profis noch nicht geimpft, das prominenteste Beispiel ist Kimmich von Meister Bayern München.