Protest auch in Berlin: Demonstranten halten vor der Iranischen Botschaft Bilder des hingerichteten Ringers Navid Afkari in Händen.
Protest auch in Berlin: Demonstranten halten vor der Iranischen Botschaft Bilder des hingerichteten Ringers Navid Afkari in Händen. Foto. Annette Riedl/dpa

Nach der Hinrichtung des Ringers Navid Afkari im Iran fordert Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im deutschen Bundestag, weitreichende Konsequenzen. „Jetzt sind IOC (Internationales Olympisches Komitee, d. Red.) und der internationale Ringerverband United World Wrestling am Zug“, teilte die SPD-Politikerin auf SID-Anfrage mit: „Nur bedauernde Worte und dann der Übergang zur Tagesordnung – das ist jetzt endgültig zu wenig.“

Der 27-jährige Afkari war am Samstag hingerichtet worden und wurde in der Nacht zum Sonntag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen beerdigt. Das gab der Menschenrechtsaktivist Mehdi Mahmudian, der auch ein Freund der Familie Afkaris ist, auf Twitter bekannt. Laut Mahmudian wurde Afkari in Sangar, einem Dorf in der südiranischen Provinz Fars, beerdigt. Seine Familie durfte an der Beerdigung nicht teilnehmen.

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Afkari wurde zur Last gelegt, im Jahr 2018 bei Demonstrationen gegen die wirtschaftliche und politische Lage im Iran einen Sicherheitsbeamten getötet und die Tat auch gestanden haben. Das Geständnis soll jedoch unter Folter erzwungen worden sein, erklärten Menschenrechtsorganisationen zuletzt. Weltweit hatte es Aufrufe gegeben, die Hinrichtung nicht durchzuführen und den Sportler vor ein ordentliches Gericht zu stellen. US-Präsident Donald Trump schaltete sich ein, das IOC sowie Politiker und Sportler aus aller Welt folgten. Vergebens.