Die ersten Urlauber testeten auf Spiekeroog das Strandleben in Zeiten von Corona.
Die ersten Urlauber testeten auf Spiekeroog das Strandleben in Zeiten von Corona. Foto: dpa/Sina Schuldt

Berlin – Badeurlaub auf Mallorca, Wandern in Kroatien, der Kurztrip nach Paris – kann man im Sommer wieder Urlaub im Ausland machen? Darüber verhandelte Außenminister Heiko Maas (SPD) mit seinen Amtskollegen aus
zehn der beliebtesten europäischen Ferienländern. Ziel der Videokonferenz war es eine gemeinsame Marschroute bei der Öffnung der Grenzen für Touristen auszuloten. Doch egal, wohin man reist: Strenge Auflagen wird es überall geben.

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Wenn bei der Entwicklung der Infektionszahlen nichts Unvorhergesehenes passiert, soll die Reisewarnung, die in Deutschland noch gilt, nach dem 14. Juni für EU-Länder aufgehoben werden. Gerade rechtzeitig: Am 25. Juni beginnen in Berlin und Brandenburg die Sommerferien. Statt einer Reisewarnung will der Außenminister länderspezifische Reisehinweise, „aus denen die Leute erkennen können: Wo kann man hinfahren? Ist es verantwortbar? Ist man willkommen? Und vor allem: Welche Regelungen gelten da?“

Urlaub mit Abstandsregeln

Mit seinen Amtskollegen aus Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien klopfte Maas ab, wie Grenzkontrollen und die gültige zweiwöchige Quarantänepflicht aufgehoben werden können, aber auch, wie ein Urlaub am Strand mit Abstandsregeln aussehen könne. Es gehe darum, „wie wir es so organisieren, dass sich Urlaub wie Urlaub anfühlt“ und trotzdem keine neuen Infektions-Hotspots entstünden, sagte Maas. Denn er warnte zugleich: Auch wenn Urlaub möglich werde, sei klar, „dass Urlaub in diesem Jahr anders sein wird, als man ihn kennt“.

Die ersten Urlauber kamen auf Spiekeroog an.
Die ersten Urlauber kamen auf Spiekeroog an. Foto: dpa/Sina Schuldt

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Angesichts der abgeflauten Corona-Pandemie wirbt insbesondere Griechenland um deutsche Touristen. „Unsere Hotels bereiten sich auf ihre Wiedereröffnung vor, unsere Strände sind wieder zugänglich und archäologische Stätten öffnen wieder für die Öffentlichkeit“, sagte Außenminister Nikos Dendias dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Gestern wurde bereits feierlich die Akropolis nach zweimonatiger Pause wieder für Besucher geöffnet. Italien will die Einreise für Ausländer ab dem 3. Juni wieder erlauben, auch Spanien möchte zur Sommersaison Urlauber wieder ins Land lassen. „Von Ende Juni an werden wir mit den touristischen Aktivitäten beginnen“, kündigte Verkehrsminister Jose Luis Abalos an. Hotels und Beherbergungsbetriebe in Österreich können ab 29. Mai wieder öffnen. In Frankreich hatten am Wochenende erste Strände und touristische Ziele wieder geöffnet.

Finanzielle Förderung von Urlaub in Deutschland

Wie sich das Strandleben anfühlt, dürfen jetzt auch wieder Urlauber in den Küstenorten von Niedersachsen und Schleswig-Holstein erleben. Gestern starteten die ersten Fähren nach Sylt, auf den Ostfriesischen Inseln sind die ersten Urlaubsgäste zurückgekehrt. Für Tagestouristen bleiben die Inseln und die meisten Halligen jedoch an Christi Himmelfahrt und Pfingsten tabu. Um den Deutschen generell Heimaturlaub schmackhaft zu machen, forderte CSU-Chef Markus Söder ein finanzielle Förderung von Urlaub in Deutschland. Denkbar seien entweder Urlaubsgutscheine oder die steuerliche Absetzbarkeit, so Söder.