Geplante Gaspreisbremse: SO viel Geld könnten Verbraucher damit sparen!
Die Bundesregierung will die Gas- und Strompreise deckeln, doch wie viel Ersparnis das bringen wird, ist ungewiss.

200 Milliarden Euro will die Ampel-Koalition bereitstellen, um Verbraucher von hohen Energiekosten zu entlasten. Als „Doppel-Wumms“ pries Kanzler Olaf Scholz (SPD) den „Abwehrschirm“ gegen horrende Preise. Bis maximal Ende des Winters 2023/24 soll das Programm laufen, die Milliarden sollen über den Wirtschaftsstabilitätsfonds fließen, der Kredite aufnimmt. Geplant sind eine Gaspreisbremse und auch der Strompreis soll für einen bestimmten Basisverbrauch gedeckelt werden. Details sind noch offen. Fest steht nur, dass dieser Preisdeckel über eine Abschöpfung hoher Gewinne von Stromkonzernen bezahlt werden soll.
Lesen Sie auch: SO viel geben die Menschen pro Kopf und Woche für Lebensmittel aus! Liegen Sie unter dem Durchschnitt? >>
Und wie viel Kosten genau will die Bundesregierung bei der Gaspreisbremse übernehmen? Auch hier ist noch unklar, wie viel Geld Gaskunden mit dem Gaspreisdeckel tatsächlich sparen. Die genaue Ausgestaltung werde in Kürze folgen, hieß es. Eine Kommission soll bis Mitte Oktober Vorschläge machen.
Lesen Sie auch: Im Krieg gegen die Ukraine: Putin will Annexionen verkünden! DAS hat Russland jetzt konkret vor >>
Nach Berechnungen der Hans-Böckler-Stiftung für verschiedene Modelle könnte der Gaspreisdeckel im Jahr 2023 zwischen 15,6 und 36,5 Milliarden Euro kosten, berichtete der Spiegel.
Preisdeckel bei 14 oder 10 Cent möglich
Modell 1: Hier wird ein sogenanntes soziales Grundkontingent zu Grunde gelegt. Jeder Haushalt bekommt 5000 Kilowattstunden Gas, der Preis dafür wird gedeckelt. Für jede weitere Person im Haushalt werden zusätzlich 2000 Kilowattstunden angesetzt. Der Deckel könnte bei 14 Cent pro Kilowattstunde festgelegt werden, dem aktuellen Durchschnittspreis für Endkunden. Eine andere Variante setzt bei 10 Cent an und würde unterm Strich zu einer durchschnittlichen Ersparnis für einen Drei-Personen-Haushalt von 1383 Euro führen.
Das Grundkontingent ist ausreichend, schaffe aber auch Anreize für den sparsamen Verbrauch, so die Studienautoren. Dieses Modell würde insbesondere einkommensschwachen Haushalten helfen und wird offenbar von der SPD und von Grünen-Chefin Ricarda Lang favorisiert. Offen ist jedoch die Menge der Kilowattstunden und bei wie viel Cent angesetzt wird.
80 Prozent des Gasverbrauchs gibt’s zum gedeckelten Preis
Modell 2: Dieses richtet sich nach dem Vorjahresverbrauch. 80 Prozent der Summe soll Haushalten dann zu einem gedeckelten Preis bereitgestellt werden. Für einen Drei-Personen-Haushalt wäre das laut Rechnung eine Entlastung von etwa 2316 Euro. Große Nachteile: Das Modell ist sehr teuer und würde alle Verbraucher gleichermaßen entlasten – egal wie hoch die Einkommen liegen und wie groß die Wohnfläche ist.
Neben den Modellrechnungen der Hans-Böckler-Stiftung gibt es aber noch weitere Vorschläge für die Deckelung der Gaspreise. Der Deutsche Gewerkschaftsbund schlug den Fix-Gaspreis von 7,5 Cent pro Kilowattstunde vor – bei einem Grundbedarf von 8000 Kilowattstunden.
Die Gewerkschaft Verdi plädiert dafür, sich an dem Niveau von 2021 zu orientieren. Die Kosten für den Normalverbrauch einer vierköpfigen Familie beliefen sich demnach auf rund 12.000 Kilowattstunden. Die CSU will die Preisbremse bei drei Viertel des Privatverbrauchs ansetzen und Ökonomen um den Bonner Wissenschaftler Christian Bayer empfehlen den Einsatz von Gutschriften für Verbraucher.