Was halten Sie von den Vorschlägen?

Gender-Debatte: „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ wird abgeschafft – SO soll es bald heißen

Der neue Gesetzesentwurf gefällt nicht allen – doch auch einige der Gegen-Vorschläge für die Werbeformulierung sehen recht absurd aus.

Teilen
Es gibt nicht nur Ärzte und Apotheker, sondern eben auch Ärztinnen und Apothekerinnen.
Es gibt nicht nur Ärzte und Apotheker, sondern eben auch Ärztinnen und Apothekerinnen.Addictive Stock/imago

Unsere Sprache verändert sich – und mit ihr auch Formulierungen, die wir alle seit Jahren, manchmal seit Jahrzehnten nutzen. Eines der klassischen Beispiele, über das momentan heftig debattiert wird: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“. Den Spruch, der am Ende von Werbungen für Arzneimittel eingeblendet wird, kennt wohl jeder. Nur: Wie müsste dieser Satz lauten, wenn alle Geschlechteridentitäten berücksichtigt werden sollen?

Lesen Sie jetzt auch: Echt makaber! Fahrgeschäft des Todes: Wer mit DIESER Achterbahn fährt, stirbt >>

Wen fragen wir in Zukunft nach Risiken und Nebenwirkungen? Fakt ist: Arzt und Apotheker können es nicht mehr sein. „Ärzte und Ärztinnen, Apotheker und Apothekerinnen“ wäre zu lang – und die Variante mit Gender-Sternchen und anderen typografischen Raffinessen überzeugt auch nicht jeden. Was tun? Der Satz, um den es geht, ist in der Arzneimittelwerbung millionenfach im Umlauf – und unumstritten ist die Sache nicht.

„Zu Risiken und Nebenwirkungen“: So könnte der Satz bald lauten

Fakt ist: Der Satz „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ soll abgeändert werden – schließlich kann man nicht nur beim männlichen Personal in Praxen und Arzneimittelgeschäften nachfragen, sondern auch bei Frauen. Inzwischen gibt es auch mehrere Vorschläge für den Satz, den einfach jeder kennt. Wie werden wir in Zukunft darauf hingewiesen, wen wir beim Kauf von Medikamenten fragen sollen?

Jetzt lesen: MIT VIDEO Emotionaler Moment beim Konzert von Rammstein: Hält die Band zusammen? >>

Holen wir statt Rat beim Apotheker bald alle apothekerlichen Rat ein?
Holen wir statt Rat beim Apotheker bald alle apothekerlichen Rat ein?mit1/imago

Das Bundesgesundheitsministerium hat die etwas längere Formulierung vorgeschlagen „… und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.“ So steht es in einem Gesetzentwurf, der beim Bundestag liegt. Der bestehende Hinweis sei „seit Jahren wegen der Verwendung des generischen Maskulinums Gegenstand von Diskussionen“. Daher solle nun gleichstellungspolitischen Aspekten Rechnung getragen werden.

Lesen Sie auch: Unfassbares Glück: Mann in Schöneberg von Zug erfasst – er hatte mehrere Schutzengel! >>

Fragen wir bald alle nach „ärztlichem und apothekerlichem Rat“?

Kritiker sagen allerdings, das Satzkonstrukt sei sperrig. In Werbespots sei das nicht in der etablierten Zeitspanne von vier Sekunden „professionell sprechbar“. Auch lasse es Diverse außer Acht. Der Gegenvorschlag: „… fragen Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke“. Die Empfehlung der AOK fällt etwas anders aus: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihr medizinisches oder pharmazeutisches Personal“.

Lesen Sie auch: Bei „Hartz und herzlich“ enthüllt: DARUM musste der Beauty-Salon von Janine schließen >>

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände rät hingegen zu „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und holen Sie ärztlichen oder apothekerlichen Rat ein.“ Ein besonders denkwürdiger Vorschlag kommt vom Verein Freie Apothekerschaft: „… fragen Sie Ihren Arzt (m/w/d) oder Apotheker (m/w/d)“ – wobei das Vorlesen im Werbespot auch hier schwierig werden dürfte.