Bald können Jugendliche den Kinoabend auf Staatskosten genießen.
Bald können Jugendliche den Kinoabend auf Staatskosten genießen. imago/Pop-Eye

Ob Kleidung, die Schokolade für die Unterrichtspause, die Theaterkarte oder das Kinoticket – die Rekord-Inflation macht auch für Jugendliche alles teurer. Und wo muss schweren Herzens als Erstes gespart werden? Beim Freizeitvergnügen und im Kulturbereich.

Damit sich das ändert, spendiert der Staat jetzt jungen Menschen im kommenden Jahr einen sogenannten KulturPass im Wert von 200 Euro, wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Freitag in Berlin mitteilte. Der Pass soll ihnen beispielsweise den Kauf von Büchern oder auch den Besuch von Kinos oder Ausstellungen ermöglichen.

Über eine eigens eingerichtete Online-Plattform sollen sie die kulturellen Angebote vor Ort nutzen können.

Vorbild für KulturPass ist Frankreich

Der Haushaltsausschuss des Bundestags gab für den KulturPass in der Nacht zu Freitag 100 Millionen Euro frei. Er orientiert sich an einem Vorbild aus Frankreich: Dort bekommt jeder Jugendliche zum 18. Geburtstag einen solchen Pass vom Staat geschenkt. Das neue Angebot in Deutschland solle „jungen Menschen in unserem Land eine größere Teilhabe an Kunst und Kultur erleichtern und zugleich den Kulturbereich spürbar unterstützen“, erklärte Roth.

Der Etat der Staatsministerin wurde in den Haushaltsberatungen des Bundestags gestärkt: Ihr sollen im kommenden Jahr 2,39 Milliarden Euro für die Kultur- und Medienpolitik des Bundes zur Verfügung stehen – 94 Millionen Euro mehr als dieses Jahr.

Mehr Geld im Etat auch für Musiker

Deutlich angehoben werden gegenüber dem Regierungsentwurf auch die „Zuschüsse für Einrichtungen auf dem Gebiet der Musik, Literatur, Tanz und Theater“, die nunmehr mit 64,1 Millionen Euro um 16,2 Millionen Euro höher ausfallen (Soll 2022: 55,3 Millionen Euro). Die zusätzlichen Mittel sollen unter anderem diversen Einzelprojekten etwa im Bereich der Amateurmusik zugutekommen.