Eine Gasuhr im Keller eines Privathauses.
Eine Gasuhr im Keller eines Privathauses. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Verbraucher in Deutschland müssen sich 2021 auf höhere Gaspreise einstellen. Grund sind der Start des CO2-Preises sowie höhere Netzentgelte, wie aus Berechnungen des Vergleichsportals Verivox hervorgeht. 

Laut Verivox werden die Gebühren für die Gasnetze im Jahr 2021 im bundesweiten Durchschnitt um zwei Prozent teurer. Basis seien vorläufige Veröffentlichungen der Verteilnetzbetreiber. Regional gebe es jedoch große Unterschiede.

Der Gaspreis für Haushaltskunden setzt sich zusammen aus den Beschaffungskosten, den Entgelten für die Netznutzung sowie Steuern. 2021 startet die CO2-Bepreisung im Verkehr und bei Gebäuden. Laut Umweltministerium bedeutet dies, das etwa Erdgas um 0,6 Cent pro Kilowattstunde teurer wird.

Nach den Berechnungen von Verivox muss ein Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus 108 Euro pro Jahr mehr zahlen „Reichen die Versorger die gestiegenen Netzentgelte und den CO2-Preis in voller Höhe an ihre Kunden weiter, würde sich Gas im kommenden Jahr sogar um rund 11 Prozent verteuern“, sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.

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Preisdämpfend könnte die Entwicklung an den Rohstoffmärkten wirken. So seien die Großhandelspreise 2020 deutlich gesunken - deswegen war auch Gas im Schnitt billiger geworden. Die niedrigeren Beschaffungskosten geben laut Storck Spielraum, Preiserhöhungen nicht ganz so hoch ausfallen zu lassen.

Noch umstritten innerhalb der Bundesregierung ist es, wie zusätzliche Heizkosten zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt werden sollen. Die SPD-geführten Bundesministerien für Umwelt, Justiz und Finanzen wollen, dass Vermieter höchstens die Hälfte der Zusatzkosten, die künftig beim Heizen mit Öl oder Erdgas entstehen, auf die Miete aufschlagen dürfen.