Tragödie im Wirtschaftskrimi

Früherer Wirecard-Manager auf Philippinen gestorben

Christopher B. (44) war Asien-Chef des Skandal-Zahlungsabwicklers, Hintergründe des Todes noch unklar 

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Die Wirecard-Firmenzentrale in Aschheim bei München
Die Wirecard-Firmenzentrale in Aschheim bei MünchenPeter Kneffel/dpa

Neue Tragödie im Wirtschaftskrimi um Wirecard: Medienberichten nach ist der frühere Asien-Manager des insolventen Dax-Konzerns, Christopher B.,  im Alter von nur 44 Jahren auf den Philippinen gestorben. Die Todesursache ist unklar. Die Behörden hatten gegen B. ermittelt.

Der Vater von Christopher B. sagte dem „Handelsblatt“, sein Sohn sei wegen eines Schwächeanfalls ins Krankenhaus gekommen, er habe auch nur wenige Informationen. Seines Wissens nach sei Christopher B. nicht krank gewesen.  „Ich glaube, es war eine natürliche Sache“, zitiert die Zeitung B.s Vater. In einer Todesanzeige in einer hessischen Lokalzeitung steht der 27. Juli als Sterbedatum.

Gegen Christopher B. ermittelten die philippinischen Behörden wegen des Verdachts der Geldwäsche. Er soll ein wichtiger Kontaktmann des Ex-Wirecard-Vorstands Jan Marsalek gewesen sein, berichtet das „Handelsblatt“. Marsalek gilt als Schlüsselfigur im Wirecard-Skandal und ist seit Wochen auf der Flucht.

Christopher B. war schon lange nicht mehr innerhalb des Wirecard-Konzerns tätig. Nach seinem Abtritt als Chef der philippinischen Wirecard-Niederlassung führte er jedoch mit seiner Ehefrau unter anderem den Zahlungsabwickler „PayEasy Solutions“, der als wichtiger Partner von Wirecard galt.

Laut „Financial Times“ hat Wirecard über dieses Unternehmen einen Teil seiner angeblichen Asienumsätze erwirtschaftet. Allerdings musste der Konzern Mitte Juni zugeben, dass 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhandkonten auf den Philippinen liegen sollten, wohl nicht existieren. Kurz danach meldete der Konzern Insolvenz an, die deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf „gewerbsmäßigen Bandenbetrug“.