Fühlt sich gemobbt: Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Fühlt sich gemobbt: Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler). imago/Stephan Görlich

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat den Grünen wegen ihrer Frauenquote „Mobbing gegen Männer“ vorgeworfen. „Bei denen muss man sich schon dafür entschuldigen, ein Mann zu sein“, sagte der stellvertretende bayerische Ministerpräsident dem Berliner Tagesspiegel (Sonntagsausgabe). Man müsse aber „zugeben, dass es noch strukturelle Hindernisse“ für Frauen in der Politik gebe.

Frauen gezielter fördern

Diese müssten abgebaut werden, sagte Aiwanger, etwa indem die Termine von Parteiveranstaltungen familiengerechter gelegt und Frauen noch mehr animiert würden, sich auch für eine Kandidatur bereit zu erklären. „Man kann Frauen gezielt fördern“, aber die Quote sei isoliert gesehen falsch.

„Ich finde aber, man darf den Männern kein schlechtes Gewissen machen, nur weil sie Männer sind“, sagte der 50-Jährige. Das sei Intoleranz. Bei einigen gipfele dies sogar im negativ benutzten Begriff „alte weiße Männer“, den er „Rassismus in Reinform“ nannte.

Aiwanger hatte erst vor kurzem heftige Kritik aus der CSU auf sich gezogen. In der Diskussion über möglichen politischen Druck auf Menschen, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen, hatte er zuletzt vor einer „Apartheidsdiskussion“ gewarnt.