Die Flüge von Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) kosteten bisher schon 7,6 Millionen Euro.
Die Flüge von Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) kosteten bisher schon 7,6 Millionen Euro. dpa/Christophe Gateau

Es ist noch gar nicht so lange her, da forderten Grünen-Politiker ein Verbot von Flugreisen innerhalb Deutschlands. Wie keine andere Partei stehen die Grünen dafür, den Ausstoß von CO2 so gering wie möglich zu halten – gerade auch durch weniger Flüge. Doch in der Realität ist dies für Spitzenpolitiker kaum möglich, wenn sie ständig zu Staatsbesuchen oder Dienstreisen starten müssen.

Grüne Ministerien verursachten größten CO2-Ausstoß

Auf Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Tilman Kuban musste die Bundesregierung nun aufschlüsseln, wie viele Flüge der Flugbereitschaft der Bundeswehr in der aktuellen Legislaturperiode von Dezember 2021 bis zum Stichtag 26. Januar 2023 von den Ministerien unternommen worden. Und die Zahlen sind gigantisch: Insgesamt absolvierte das Kabinett 250 Flüge, verursachte damit einen Ausstoß von rund 11.234 Tonnen CO2 und Kosten von rund 16,84 Millionen Euro.

Und laut Auswertung der Bild-Zeitung waren ausgerechnet die Grünen am meisten in der Luft. Spitzenreiterin: Außenministerin Annalena Baerbock. Mit 67 Flügen fielen 5000 Tonnen CO2 und Kosten von rund 7,6 Millionen Euro an. Zum Vergleich: Der durchschnittliche CO2-Fußabdruck pro Kopf liegt in Deutschland pro Jahr bei 10,8 Tonnen. Doch als Außenministerin ist Baerbock besonders häufig auf der ganzen Welt unterwegs und konnte ihr Versprechen zu Amtsantritt, statt der Flugbereitschaft wenn möglich auf Linienflüge oder den Zug auszuweichen, nur selten erfüllen.

Klimaschutzminister Robert Habeck auf Reisen: Seine Flüge verursachten einen CO2-Ausstoß von 1900 Tonnen.
Klimaschutzminister Robert Habeck auf Reisen: Seine Flüge verursachten einen CO2-Ausstoß von 1900 Tonnen. dpa/Britta Pedersen

Auch auf dem zweiten Platz folgt ein Grüner: Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck war 32-mal mit dem Regierungsflieger unterwegs. Dabei wurden fast 1900 Tonnen CO2 ausgestoßen. Kostenpunkt rund 3,2 Millionen Euro.

Größter Klimasünder ist Kanzler Olaf Scholz

Insgesamt wurden durch die Flüge der Grünen-Ministerien fast 7000 Tonnen Kohlendioxid verursacht. Das sind mehr als 60 Prozent des CO2-Ausstoßes aller Minister-Flüge. Die fünf SPD-Ministerien kommen auf einen CO2-Ausstoß von rund 2900 Tonnen, die FDP-Ministerien auf 1300 Tonnen CO2. Davon entfallen allein 1100 Tonnen auf Christian Lindners Finanzministerium.

Größter Klimasünder qua Amt ist aber Regierungschef Olaf Scholz (SPD) selbst. Das Kanzleramt unternahm 114 Flüge, bei denen fast 7200 Tonnen CO2 ausgestoßen wurden. Kosten: mehr als 11,2 Millionen Euro. Die Flugkosten für die gesamte Regierung summieren sich damit also auf rund 28 Millionen Euro!