Greenpeace demonstrierte mit Booten auf dem Rhein bei Düsseldorf, wo der Fleisch-Gipfel stattfand.
Greenpeace demonstrierte mit Booten auf dem Rhein bei Düsseldorf, wo der Fleisch-Gipfel stattfand. Foto: dpa/Federico Gambarini

Dumping-Preise speziell bei Fleisch sollen ein Ende finden. Das erklärte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) nach einem „Fleisch-Gipfel“. Es müsse Schluss damit sein, dass Kunden mit Fleischpreisen in die Supermärkte gelockt werden, die unter den Kosten der Herstellung liegen. Dazu werde sie Gesetzesverschärfungen prüfen. „Es wird keine zweite Chance geben für die gesamte Branche“, erklärte Klöckner, der Preiskampf zulasten von Mensch und  Tier müsse aufhören.

Entscheidungen dürfte es erst im Herbst geben, es deutet sich an, dass Empfehlungen von Experten umgesetzt werden: 40 Cent Abgabe pro Kilo Fleisch, zwei Cent pro Liter Milch. Aus diesen Aufschlägen sollen sich Landwirte bedienen, um Ställe tiergerecht umzubauen.

Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen - zuletzt mit über 1500 Infizierten bei Tönnies im Landkreis Gütersloh - hatten das Gewerbe wieder einmal ins Gerede gebracht. Klöckner  und ihre Amtskolleginnen aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen luden deshalb Tierhalter, Lebensmittelhersteller, Handel, Verbraucherschützer, Tierärzte, Arbeitnehmervertreter und das Bundeskartellamt zu dem Branchentreffen ein. Dabei soll es laut Klöckner in der Frage der Preise hoch her gegangen sein.  

Bereits im Mai hatte die Bundesregierung Eckpunkte zur Abschaffung von Werkverträgen in der Fleischindustrie 2021 beschlossen. Derlei Verträge verlagern die Verantwortung  auf Subunternehmen, die ihre rumänischen und bulgarischen Angestellten häufig schlecht bezahlen und unterbringen.