Neonazi soll Anstifter gewesen sein
Festnahme 32 Jahre nach tödlichem Brandanschlag im Saarland
Bundesanwaltschaft lässt Saarländer festnehmen, der 1991 den Anstoß zu einem mörderischen Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft in Saarlouis gegeben haben soll. Er kostete ein Menschenleben

Knapp 32 Jahre nach einem tödlichen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Saarlouis hat die Bundesanwaltschaft einen zweiten Verdächtigen im Saarland festnehmen lassen. Der Mann (54) steht unter dringendem Verdacht der Beihilfe zum Mord und Beihilfe zu versuchtem Mord in zwanzig Fällen. Er sollte noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Festgenommener war Nazi-Skin
Der von nationalsozialistischen und rassistischen Überzeugungen geprägte Verdächtige habe damals eine hohe Stellung in der regionalen Skinhead-Szene gehabt. Dazu gehörte auch der mutmaßlich eigentliche Brandstifter (51), der wegen des Anschlags vor dem Oberlandesgericht in Koblenz steht.
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Kurz vor der Tat in der Nacht zum 19. September 1991 habe der nun Festgenommene gemeinsam mit ihm und anderen Gesinnungsgenossen eine Gaststätte in Saarlouis besucht. Dort habe er unter anderem gesagt: „Hier müsste auch mal sowas brennen oder passieren.“
Durch diese Aussage sei der jetzt 51-Jährige bestärkt worden, die Tat zu begehen: „Er betrat das Gebäude, goss im Treppenhaus des Erdgeschosses aus einem Kunststoffkanister Benzin aus und entzündete es“, so die Bundesanwaltschaft.
27 Jahre alter Mann verbrannte, zwei Bewohner wurden schwer verletzt
Der Asylbewerber Samuel Yeboah (27) aus Ghana verbrannte. Zwei Hausbewohner brachen sich Knochen, weil sie aus dem Fenster sprangen. 18 weitere Bewohner konnten sich unverletzt ins Freie retten.
Seit November vergangenen Jahres läuft der Prozess gegen den 51-Jährigen vor einem Staatsschutzsenat des OLG Koblenz wegen des Anschlags. Er hatte zwar eingeräumt, dabei gewesen zu sein. Die Idee dazu sei aber von einem Bekannten aus der damaligen rechten Szene gekommen. Dieser habe den Brand auch gelegt.