Experten warnen: Russisches Erdöl schwer zu ersetzen - Sprit bleibt langfristig teuer
Kann der Westen problemlos auf russisches Öl verzichten. Experten rechnen mit Problemen.

Mit dem russischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verringerte sich der Import russischen Erdöls massiv. Und zukünftig wollen viele westliche Länder russisches Rohöl meiden. Aber das dürfte nach nach Expertenmeinung ziemlich schwierig werden.
Zu dieser Einschätzung kommt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem am Montag veröffentlichten Quartalsbericht. Eine Begrenzung russischer Ölexporte dürfte mit starken und lang anhaltenden Preisanstiegen einhergehen, erwartet die BIZ. Zudem könnten sich Auswirkungen auf andere Bereiche wie die Lebensmittelpreise ergeben.
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Wegfall russischen Öls – Schock für die Weltwirtschaft
Ein grundsätzliches Problem sei der große Marktanteil der russischen Ölproduktion. Allein zehn Prozent aller weltweiten Erdölexporte entfielen auf Russland, erläuterte die BIZ. Ein bedeutender Wegfall russischer Ölprodukte wäre daher ein großer negativer Schock für die Weltwirtschaft. Dass andere Produzenten ausreichende Kapazitäten hätten, um den Ausfall zu ersetzen, sei unwahrscheinlich. Zudem lägen die Investitionen in die Entdeckung und Nutzbarmachung neuer Ölquellen immer noch unter Vor-Corona-Niveau.
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Zwar hält es die BIZ für vorstellbar, dass Preisanstiege von Rohöl durch den verstärkten Einsatz von Biokraftstoffen gedämpft werden könnten. Dies jedoch könnte wiederum die Preise verschiedener Grundnahrungsmittel steigen lassen, die für die Produktion von Biokraftstoffen benötigt werden. Solche Preisanstiege könnten sich dann auf andere Lebensmittelmärkte übertragen, beispielsweise von Mais auf Sojabohnen. Störungen auf den globalen Energiemärkten könnten damit zu einem Preisanstieg vieler landwirtschaftlicher Produkte führen, warnte die BIZ.