Kritik an „Heizwende“ des Wirtschaftsministers
Experte warnt: Habecks Verbot von Öl- und Gasheizungen kostet eine Billion Euro!
Wirtschaftsforscher Manuel Frondel lehnt die Regierungspläne allein schon aus Kostengründen ab – und er sieht auch andere Voraussetzungen nicht erfüllt.

Bis 2045 sollen alle Heizungen komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden, so will es zumindest Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) und plant deshalb ein Verbot neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024. Doch welche Kosten kommen damit auf Millionen Mieter und Hausbesitzer in Deutschland zu? Der Ökonom Manuel Frondel hat es ausgerechnet. Seine Schock-Prognose: Ein Verbot von Öl- und Gasheizungen könnte bis zum Jahr 2045 eine Billion Euro kosten!
Schon ab nächstem Jahr sollen neue Heizungen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen, was Experten zufolge momentan nur mit alternativen Anlagen wie Wärmepumpen oder Fernwärme machbar ist. Wenn sämtliche rund 19 Millionen bestehenden Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen ersetzt würden und dabei im Altbau zusätzlich zum Einbau noch Kosten für die nötige zusätzliche Dämmung entstehen, kommt man auf diese Obergrenze von einer Billion Euro, so Manuel Frondel vom RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen zur Berliner Zeitung. Denn Wärmepumpen sind in der Anschaffung erheblich teurer, als weiterhin neue Gas- und Ölheizungen zu verbauen.
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Kostengünstiger CO2-Emssionen einsparen als über den Wärmesektor könnte Deutschland in Frondels Augen über den für 2027 geplanten EU-weiten Emissionshandel für die Sektoren Gebäude und Verkehr. „Beim Emissionshandel wird der CO2-Ausstoß dort gesenkt, wo es am günstigsten ist“, erklärt der Ökonom. Gegen Habecks Tempo bei der Heizwende spreche laut Frondel auch, dass die Handwerker knapp sind, besonders die Handwerker, die das Know-how für den Einbau von Wärmepumpen besitzen. „Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis dieser Mangel beseitigt sein dürfte. Allein deswegen würde ich beim Verbot erst einmal auf die Bremse treten“, so der Wirtschaftsexperte.
Grüner Energiemix für Wärmepumpen steht noch gar nicht bereit
Außerdem ist eine Wärmepumpe an sich noch kein umweltfreundliches Gerät. Sie ist nur dann nachhaltig und klimafreundlich, wenn auch der Strom für die Wärmepumpe zu 100 Prozent grün ist, gibt Frondel zu bedenken. „Das ist derzeit nicht der Fall. Der Anteil von erneuerbaren Energien am deutschen Strommix liegt derzeit bei rund 50 Prozent, und das wird sich bis zum nächsten Jahr kaum ändern. Wenn bereits 2024 die 65-Prozent-Quote für erneuerbare Energien gelten würde, dann werden Wärmepumpen erst mal auch diese Quote gar nicht einhalten können. Allein aus diesem Grund sollte man noch ein paar Jahre warten, bis man tatsächlich einen Strommix hat, der 65 Prozent grünen Strom aufweist.“