EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Warum nahm die Klimakämpferin für eine 50-Kilometer-Strecke den Privatjet?
Von der Leyen steht wegen eines Ultrakurzflugs von Wien nach Bratislava in der Kritik.

Der europäische Steuerzahlerbund spricht von einer „ökologischen Sünde“ mit Folgen für die Glaubwürdigkeit: Während EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) öffentlich zum Kampf gegen den Klimawandel aufruft und den Green Deal beschwört, nutzte sie für eine Ultrakurzstrecke von 47 Kilometern den Privatjet!
Sogar von Parteikollegen hagelt es dafür Kritik, die EU-Kommission erklärte den Kurzflug damit, das Corona und andere Zwänge „logistisch keine andere Möglichkeit“ ließen.
Kurzflug kostet Steuergeld – und viel Glaubwürdigkeit
Auch der Generalsekretär des Europäischen Steuerzahlerbundes, Michael Jäger, kritisierte von der Leyens gerade mal 19-minütigen Flug im Privatjet. Die EU-Kommissionspräsidentin war im Juni von Wien ins nahe gelegene Bratislava geflogen. Jäger bezeichnete den Kurzstreckenflug im Gespräch mit Bild (Donnerstagsausgabe) als „ökologische Sünde“. „Er kostete viel Steuergeld, viel Zeit für die Wege von und zu den Flughäfen und vor allem: viel Glaubwürdigkeit.“
Auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Jana Schimke ermahnte die frühere Verteidigungsministerin: „Wenn man Wandel will, dann muss man ihn auch vorleben. Ansonsten wird man unglaubwürdig.“
Nutzung anderer Verkehrsmittel war wegen Corona bedenklich
Ein Sprecher der EU-Kommission rechtfertigte den Flug gegenüber der Zeitung: „Mit Abflug und Ankunft in Belgien waren es bei dieser Reise der Präsidentin sieben Länder in zwei Tagen. Alternativen wurden geprüft, doch es gab logistisch keine andere Möglichkeit.“ Noch am selben Abend sei von der Leyen mit dem Privatflugzeug nach Riga geflogen. „Hinzu kommt, dass es wegen Corona Bedenken gab, Linienflüge oder Züge zu nutzen.“