Die Reparatur von Smartphones soll einfacher werden.
Die Reparatur von Smartphones soll einfacher werden. IMAGO/Michael Bihlmayer

Geräte wie Handys und Tablets können in der EU künftig einfacher repariert werden. „So müssen die Hersteller Reparaturinformationen und bestimmte Ersatzteile, wie zum Beispiel Displays und Akkus, für sieben Jahre zur Verfügung stellen“, teilten das Bundeswirtschafts- und das Bundesumweltministerium am Freitag mit.

Zuvor hatten sich die EU-Staaten und die EU-Kommission auf die neuen Regeln geeinigt. Nach Angaben der Ministerien sollen die Regeln im kommenden Jahr von der EU-Kommission final beschlossen und nach einer Übergangszeit von 21 Monaten für alle in der EU verkauften Geräte gelten.

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Mobiltelefon mit gesplittertem Display.
Mobiltelefon mit gesplittertem Display. Imago/Christoph Hardt

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Nachhaltiger Umgang mit Elektrogeräten

Das EU-Parlament und die EU-Staaten haben theoretisch noch drei Monate Zeit, dem Vorhaben zu widersprechen, das gilt aber als sehr unwahrscheinlich. Wenn es keine Einwände gibt, kann das neue Gesetz angenommen werden.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einem guten Ausgleich zwischen den Interessen der Wirtschaft und des Klimaschutzes. „Niemand soll mehr ein Handy wegwerfen müssen, weil ein defekter Akku nicht entnommen werden kann“, teilte Umweltministerin Steffi Lemke mit. Die neuen Regeln schonten Ressourcen und legten die Grundlage für einen nachhaltigen Umgang mit Elektrogeräten, so die Grünen-Politikerin.

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Ob die Reparaturen damit auch günstiger werden, ist aber noch völlig unklar. Wenn etwa der Austausch eines defekten Handy-Displays bis zu 400 Euro koste, stelle sich dem Nutzer in jedem Fall die Wirtschaftlichkeitsfrage, sagen Kritiker. Und dann entscheiden sich eben doch viele für Neukauf statt Reparatur. 

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