Die Energiewirtschaft will vom Staat Hilfe bei der Energiewende.
Die Energiewirtschaft will vom Staat Hilfe bei der Energiewende. dpa

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert von der Bundesregierung schnellere und höhere Investitionen, um die Klimaschutzziele bis 2030 zu erreichen. Vor allem der Ausbau der Erneuerbaren Energien werde nicht ausreichend gefördert, heißt es im „Fortschrittsmonitor Energiewende“, den der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und die Beratungsfirma Ernst & Young (EY) am Montag veröffentlicht haben.

Daneben verliefen der Netzausbau und -umbau, die Digitalisierung und die Elektrifizierung des Verkehrssektors ebenfalls schleppend. Nötig seien bis 2030 Investitionen in Höhe von schätzungsweise 600 Milliarden Euro, heißt es in dem Bericht. 2021 seien aber nur 14,5 Milliarden Euro investiert worden. „Mit dem bisherigen Tempo können die Klimaziele nicht erreicht werden“, kritisierte BDEW-Verbandschefin Kerstin Andreae laut Mitteilung.

BDEW will schnellere Genehmigungsverfahren

Für die Energiewende müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Es brauche außerdem mehr Flächen für erneuerbare Energien, forderte Andreae. Die Bundesregierung müsse zudem „Netze und Ladeinfrastruktur bereitstellen, einen Markt für Wasserstoff schaffen und die Weichen für ein Marktdesign stellen, in dem sich auch Investitionen in steuerbare Stromerzeugungskapazitäten lohnen.“

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft ist ein Lobbyverband der deutschen Strom- und Energiebranche. Er vertritt die Interessen von rund 1900 Unternehmen, darunter auch die Energie-Riesen RWE, Eon, EnBW und Vattenfall. Es handelt sich damit um eine Branche, die wie kaum eine zweite den in den vergangenen Jahrzehnten CO2 emittiert hatte.

Aktuell steht vor allem der Konzern RWE in der Kritik, da er sich den Kohleausstieg laut Spiegel-Recherchen bereits mit Milliardenzahlungen verschönern lässt und dennoch die Kohle unter dem ehemaligen Dorf Lützerath abbaggert. Klimaschützer berufen sich auf mehrere Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) laut dem diese Kohle nicht verbrannt werden dürfe, wenn Deutschland seine Klimaziele einhalten will.