Der klare KURIER-Kommentar
Mehr Bundeswehr in Litauen: Endlich klare Solidarität mit den Kleinen
Die Mitteilung des Verteidigungsministers, 4000 Bundeswehr-Soldaten nach Litauen zu schicken, kommt nicht zu früh

So schnell ändern sich die Zeiten. Im Mai hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor seinen Kollegen aus Estland, Lettland und Litauen noch herumgedruckst, als die ihm mit der Forderung auf den Zehen standen, hinreichend starke Bundeswehr-Verbände in ihren Ländern zu stationieren. Und jetzt verkündet Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), dass das mit 4000 Mann für Litauen geschehen wird.
Hoffentlich schlägt die Bundeswehr-Bürokratie nicht zu
Bedingung: Die Soldaten müssen untergebracht werden. Das dürfte zu schaffen sein, falls nicht wieder die deutsche Bürokratie zuschlägt und – das ist jetzt frei erfunden – exakt 49,7 Zentimeter Oberkante Matratze vorschreibt.
Ausgeschlossen sind derlei Grotesken ja nicht, wie das im April bekannt gewordene Knieschoner-Fiasko zeigte: Es war der Bundeswehr auch nach sechs Jahren nicht gelungen, von ihren in Estland stationierten Luftwaffen-Mechanikern geforderte Blaumänner mit integrierten Knieschonern zu beschaffen.
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Es scheint so, als sei dieser Verteidigungsminister in der Lage, Nägel mit Köpfen zu machen. Im Fall des Baltikums war das dringend erforderlich. Die drei Staaten mit zusammen gerade mal sechs Millionen Einwohnern und entsprechend kleinen Streitkräften sind angesichts russischer Aggressivität voller Sorge.
In Litauen: Nervosität am Ostufer der Ostsee
Die im Angriff auf die Ukraine manifestierte Idee Putins, das russische beziehungsweise das sowjetische Reich wieder zu errichten, sorgt im Baltikum für Nervosität.
Erst mit dem Ende des 1. Weltkriegs unabhängig von Russland geworden, hatte sich Stalin 1940 die drei Staaten im Einvernehmen mit Hitler unter den Nagel gerissen, dann beim Angriff Nazideutschlands auf die UdSSR verloren und nach der Vertreibung der Wehrmacht 1944 behalten. Erst mit dem Ende der Sowjetunion wurden sie wieder selbständig.
Das gilt es in Solidarität mit den kleinen Nato-Partnern zu sichern.