Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen und zwischen Ost und West schrumpfen
Überraschung in Brandenburg: Da verdienen Frauen im Mittel mehr als Männer.

Der Unterschied zwischen den Verdiensten in West- und Ostdeutschland hat sich verringert. Nach einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit lagen die Bruttogehälter im Osten 2021 um 619 Euro unter denen im Westen. 2020 lag der Unterschied noch bei 650 Euro. Auch die Differenz zwischen den Verdiensten von Männern und Frauen nahm ab: Männer bekamen 373 Euro mehr als Frauen. 2017 waren es 452 Euro.
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Für die Auswertung errechnete die Bundesagentur die „Medianentgelte“ aller Beschäftigten, die sozialversicherungspflichtig in Vollzeit tätig sind: Eine Hälfte erzielt ein Entgelt, das unter diesem Wert liegt, die andere Hälfte darüber. 2021 habe das Medianentgelt im Vergleich zum Vorjahr um 89 auf 3516 Euro zugenommen.
Mittelwert im Osten erstmals über 3000 Euro brutto
In Ostdeutschland stiegen die Einkommen mit 3007 erstmals über die Schwelle von 3000 Euro. In Westdeutschland verdienten Arbeitnehmer im Median 3626 Euro.
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In Berlin lag der Median Ende 2021 bei 3631 Euro. Ende 2019 waren es 3383 Euro. Frauen erzielten zuletzt einen Median von 3585 Euro (2019: 3329), Männer bei 3676 Euro (2019: 3441).
Brandenburgerinnen überholen ihre Männer bei den Löhnen
In Brandenburg wurde ein Median von 2878 Euro (2019: 2708) errechnet. Frauen verdienten dort im Mittel 2971 Euro (2019: 2779), mehr als die Männer des Bundeslands mit 2838 Euro (2019: 2676).
Während 2020 in einigen Branchen die Verdienste wegen der Pandemie sanken, stiegen diese 2021 wieder in allen Wirtschaftszweigen. Die stärksten Zuwächse gab es in der Informations- und Kommunikationstechnologie, bei den qualifizierten Dienstleistungen und im Gesundheitswesen. Am wenigsten stiegen die Entgelte in der Produktion häuslicher Güter wie Nahrungsmittel oder Bekleidung, der öffentlichen Verwaltung sowie der Metall- und Elektroindustrie.