USA genehmigen Retorten-Fleisch
Kommt echtes Hühnerfleisch bald aus dem Stahltank statt vom Schlachthof?
Zwei Unternehmen aus Kalifornien dürfen jetzt Hühnerfleisch aus der Retorte für den menschlichen Verzehr herstellen

Erstmals genehmigten das US-Landwirtschaftsministerium den Verkauf von Hühnerfleisch, für das kein Huhn sterben musste. Es wird künstlich hergestellt. Zwei kalifornische Unternehmen haben jetzt die Möglichkeit, es in Restaurants und theoretisch auch im Einzelhandel anzubieten.
Upside Foods und Good Meat bekamen grünes Licht, nachdem bei beide die Ersten in den USA sein wollten, die Fleisch verkaufen, das nicht von geschlachteten Tieren stammt.
Der Schritt läutet eine neue Ära der Fleischproduktion ein, die darauf abzielt, Tierschäden zu vermeiden und die Umweltauswirkungen durch den Futteranbau für Tiere und Tierabfälle drastisch zu reduzieren.
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Josh Tetrick, Mitbegründer und Geschäftsführer von Eat Just, Mutterfirma von Good Meat, führte die Verschwendung von Landfläche und Wasser für die Schlachttiere als Argument ins Feld.

Die Genehmigung erfolgte Monate, nachdem die US-Lebens- und Arzneimittelbehörde die Produkte beider Unternehmen für sicher zum Verzehr befunden hatte.
Einem Produktionsunternehmen namens Joinn Biologics, das mit Good Meat zusammenarbeitet, wurde ebenfalls die Genehmigung zur Herstellung der Produkte erteilt.
Aus wenigen Zellen entsteht echtes Fleisch
„Kultiviertes“ Fleisch wird über mehrere Wochen in Stahltanks gezüchtet, wobei Zellen verwendet werden, die von einem lebenden Tier, einer befruchteten Eizelle oder einer speziellen Bank gelagerter Zellen stammen.

Im Fall von Upside kommt es in großen Blättern heraus, die dann wie Hähnchenkoteletts und Würstchen geformt werden. Good Meat verarbeitet Hühnerzellen zu Koteletts, Nuggets oder geschnetzeltem Fleisch für Singapur, dem ersten Land, das dies zulässt.
Bislang aber in sehr kleinem Rahmen. Die BBC berichtete kürzlich, die Produktionsanlage dort schaffe maximal drei Kilogramm – pro Woche. Das reicht, um ein einziges Lokal zu beliefern. Über die Produktionskosten schweigt das Unternehmen. Bekannt ist, dass die Herstellung des ersten Labor-Hamburgers 2013 mal eben 330.000 Dollar gekostet hat.
Für den Massenmarkt ist das Retortenfleisch noch viel zu teuer
Das dürfte mittlerweile billiger geworden sein. Doch im Supermarkt wird das Labor-Fleisch einstweilen nicht auftauchen. Es sei nach wie vor viel teurer als Fleisch von Zuchtvögeln und könne noch nicht in der Größenordnung von traditionellem Fleisch produziert werden, sagte Ricardo San Martin, Direktor eines Labors an der Universität in Berkeley, das sich mit alternativer Lebensmittelherstellung befasst.
Die Unternehmen planen, das neue Essen zunächst in exklusiven Restaurants zu servieren: Upside ist eine Partnerschaft mit einem Gaststätte in San Francisco eingegangen, während Good Meat-Gerichte in einem Restaurant in Washington serviert werden.