Panzer-Lieferung angekündigt

UPDATE! Deutschland und die USA wollen der Ukraine erstmals Schützenpanzer liefern

Das vereinbarten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in einem Telefonat.

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Wieder aufbereitete Marder-Schützenpanzer stehen bei einer Führung durch das Rheinmetall-Werk im niedersächsischen Unterlüß vor einer Halle. (Archivbild aus dem Juli 2922)  
Wieder aufbereitete Marder-Schützenpanzer stehen bei einer Führung durch das Rheinmetall-Werk im niedersächsischen Unterlüß vor einer Halle. (Archivbild aus dem Juli 2922) dpa/Julian Stratenschulte

Deutschland liefert nicht, weil die anderen auch nicht liefern - das war lange Zeit die Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Forderung der Ukraine nach westlichen Kampf- und Schützenpanzern. Nun gibt es eine Kehrtwende.

Nach Telefonat mit Joe Biden

Deutschland und die USA wollen der Ukraine erstmals Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern. Das vereinbarten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in einem Telefonat, wie es anschließend in einer gemeinsamen Erklärung hieß. Deutschland wird der Ukraine zudem für die Luftabwehr eine Patriot-Flugabwehrbatterie zur Verfügung stellen. Die USA hatten Kiew bereits eines der modernen Patriot-Systeme in Aussicht gestellt.

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Deutschland will 40 Marder-Panzer liefern

Deutschland will den ukrainischen Streitkräften den Schützenpanzer Marder liefern, der vor mehr als 50 Jahren für die Bundeswehr entwickelt wurde. Die USA schicken Panzer vom Typ Bradley. Es handelt sich dabei um die ersten Schützenpanzer westlicher Bauart, die die Ukraine erhält. Wie viele der Panzer die Ukraine bis wann erreichen sollen, blieb zunächst noch unklar.

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Dem Magazin Spiegel zufolge soll die deutsche Marder-Lieferung rund 40 Schützenpanzer umfassen. Berlin und Washington hätten vereinbart, je eine ukrainische Panzergrenadier-Einheit voll auszustatten. Die vertraulichen Gespräche über die Lieferung hatten nach Spiegel-Angaben bereits kurz vor Weihnachten begonnen, an ihnen habe auch Frankreich teilgenommen.

Bisher wurden nur sowjetische Modelle an die Ukraine gegeben

Bisher wurden von osteuropäischen Staaten nur sowjetische Modelle in das Kriegsgebiet geliefert. Allerdings erhielt die Ukraine bereits Flugabwehr-, Transport- oder Bergepanzer westlicher Hersteller.

Die Ukraine hatte die westlichen Verbündeten und insbesondere Deutschland monatelang um Kampf- und Schützenpanzer gebeten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte immer wieder betont, dass Deutschland in dieser Frage nicht im Alleingang handeln werde und darauf verwiesen, dass bisher kein anderes Nato-Land solche Panzer in die Ukraine geschickt habe.

Ukrainischer Präsident Selenskyj dankt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Scholz für die angekündigte Lieferung des  Patriot-Flugabwehrsystems gedankt. „Zusammen mit dem früher gelieferten Iris-T-System und den Gepard-Flugabwehrpanzern leistet Deutschland einen wichtigen Beitrag dazu, dass alle russischen Raketen abgefangen werden!“, schrieb Selenskyj am Donnerstagabend auf Twitter. Zu den ebenfalls von der Bundesregierung zugesagten Schützenpanzern vom Typ Marder äußerte sich der ukrainische Staatschef zunächst nicht.

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev schrieb auf Twitter unterdessen die Hashtags „#Patriot“ und „#Marder“ sowie drei schwarz-rot-goldene Herzchen und die Worte „#DankeDeutschland“.

Macron sagte Selenskyj am Mittwoch schwer bewaffnete Spähpanzer zu

Der Kurswechsel deutete sich bereits am Mittwoch an, als der französische Präsident Emmanuel Macron dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schwer bewaffnete Spähpanzer zugesagt hatte. Gleichzeitig stellte Biden die Schützenpanzer in Aussicht. 

Bereits im Sommer hatte das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen Rheinmetall 100 der Schützenpanzer für die Ukraine angeboten. Inzwischen sind davon 40 für Griechenland bestimmt, das dafür Schützenpanzer sowjetischer Bauart in die Ukraine liefert. Weitere 60 Marder könnten also womöglich an die Ukraine abgegeben werden. Die Arbeiten zur Instandsetzung und Überholung der Waffensysteme laufen seit einigen Monaten und sind teils auch schon abgeschlossen.