Anja Windl ist eine der prominentesten Klima-Kleber in Österreich, jetzt droht ihr die Abschiebung.
Anja Windl ist eine der prominentesten Klima-Kleber in Österreich, jetzt droht ihr die Abschiebung. imago/Eibner Europa

Sie kleben sich mitten im Berufsverkehr mit den Händen an Hauptverkehrsstraßen fest – nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich sorgt die Protestbewegung der „Letzten Generation“ für Wirbel. Und im Nachbarland ist oftmals auch eine Deutsche dabei, die es inzwischen zu einer der prominentesten Figuren im Umfeld der Aktivisten geworden ist: Die 25-jährige Klimakleber-Schönheit Anja Windl steht Reportern regelmäßig Rede und Antwort und wird wegen ihrer langen blonden Locken schon „Klima-Shakira“ genannt – in Anlehnung an die kolumbianische Pop-Sängerin, deren blonde Mähne ihr absolutes Markenzeichen ist.

Doch ein Protest in Klagenfurt könnte der gebürtigen Niederbayerin nun zum Verhängnis werden, wie das österreichische Newsportal heute.at berichtet. Denn dort sei eine Identitätsfeststellung durchgeführt worden. Und jetzt prüft die Fremdenpolizei offenbar ein mehrjähriges Aufenthaltsverbot für die Studentin. Dies teilte Anja Windl am Dienstag gegenüber heute.at mit, wie das Portal weiter berichtet. Da die 25-jährige Psychologiestudentin schon eine dicke Akte an Verwaltungsstrafen angehäuft habe, wolle man ihr nun den Aufenthalt in der Republik verbieten.

„Ich finde es unerhört, dass man mir das Recht zum Protest in Österreich abspricht“, so Windl jetzt gegenüber „Heute“. „Seit Jahren lebe ich in Österreich und habe meinen Lebensmittelpunkt inklusive Studium hier – es bleibt aber ohnehin abzuwarten inwiefern sich das rechtlich durchsetzen lässt. “ Noch am Donnerstag soll ein Termin bei der Fremdenpolizei stattfinden und alles Weitere geklärt werden.

Immer wieder beteiligte sich Anja Windl an Klima-Protesten und klebte sich an die Fahrbahn fest, wie hier in Wien.
Immer wieder beteiligte sich Anja Windl an Klima-Protesten und klebte sich an die Fahrbahn fest, wie hier in Wien. imago/Eibner Europa

Studentin will Proteste trotzdem fortsetzen

Einschüchtern lassen will sich die „Klima-Shakira“ vom Einschreiten der Behörden jedoch nicht. Sie will trotzdem auch in Zukunft auf der Straße für Klimaschutz protestieren. Anja Windl: „Die staatlichen Repressionsversuche um von den eigenen Versäumnissen in puncto Klimaschutz abzulenken nehmen leider schlichtweg willkürliche Ausmaße an. Anstelle der Umsetzung von wirksamen Maßnahmen zur dringend notwendigen Einhaltung der eigens gesteckten Ziele zur Emissionsreduktion werden diejenigen abgestraft, die auf die Verantwortungslosigkeit der Regierenden aufmerksam machen.“