Neues Anti-Corona-Serum in Sicht

Der Stoff, auf den die Impfskeptiker warten: EU-Behörde lässt Novavax zu

Das Vakzin aus den USA ist anders als Biontech oder Astrazeneca aufgebaut und soll Nichtgeimpfte überzeugen, sich doch piksen zu lassen.

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Der neue Impfstoff gegen Corona: Novavax kommt aus den USA, wurde von der WHO bereits zugelassen. 
Der neue Impfstoff gegen Corona: Novavax kommt aus den USA, wurde von der WHO bereits zugelassen. Imago

Als fünftes Serum gegen Corona soll nun auch bei uns das amerikanische Vakzin Novavax auf den Markt kommen. Ein Stoff, der vor allem Impfskeptiker überzeugen könnte. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am Montag den Impfstoff zugelassen.

Nach eingehender Bewertung sei der zuständige Ausschuss zu dem Ergebnis gekommen, dass „die EU-Kriterien zu Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität erfüllt werden“, teilte die EMA mit. Nun muss die EU-Kommission noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Impfstoff des US-Herstellers Novavax bereits zugelassen.

Warum Europa und Deutschland die EMA-Zulassung so sehr erwartet haben: Der Impfstoff könnte das Impfen gegen Corona vorantreiben, gilt das Serum doch vor allem als Alternative für Impfskeptiker. 

Neues Serum: Virusähnliche Partikel lassen Immunsystem hochfahren

Novavax könnte möglicherweise auch nichtgeimpfte Menschen, die Zweifel an den Technologien der übrigen Wirkstoffe haben, zur Impfung bewegen. Denn das Präparat ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von Biontech und Moderna – noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson.

Laut Paul-Ehrlich-Institut besteht Novavax aus virusähnlichen Partikeln. Die Proteine werden vom Körper als fremd erkannt, das Immunsystem wird hochgefahren. Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt allerdings vor zu viel Euphorie: Studien zufolge seien Moderna und Biontech „eine ganze Spur sicherer“.

Der Novavax-Impfstoff wird in zwei Dosen im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Er ist den Studien zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent hochwirksam. Wie stark er allerdings bei der sehr ansteckenden Omikron-Variante wirkt, ist unklar. Es habe bisher nur Fälle von milden Nebenwirkungen gegeben.