Demonstranten blockieren Zufahrten zum Hamburger Hafen
Protestierer klebten sich zum Teil an Eisenbahngleise.

Über 1000 sogenannte Klima-Aktivisten haben am Sonnabend in Hamburg mehrere Schienenabschnitte und Zufahrtsstraßen im Hamburger Hafen blockiert. Sie protestierten damit „gegen den Ausbau fossiler Infrastruktur und kolonialer Lieferketten“, wie das Aktionsbündnis „Ende Gelände“ erklärte.
Der Hamburger Hafen stehe für Plünderung von Ressourcen im globalen Süden und die ungerechte Verteilung von Reichtum, meinte eine Sprecherin. „Die großen Klimakiller-Konzerne machen Milliardengewinne mit der kolonialen Aneignung fossiler Rohstoffe. Mit unserem Protest skandalisieren wir dieses Klimaverbrechen und werden den Ausbau weiterer fossiler Infrastruktur verhindern.“
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Die Klimakrise spitze sich immer weiter zu, betonte Sprecherin Charly Dietz. Doch anstatt aus Gas auszusteigen, solle die deutsche Küste mit Flüssiggasterminals zugepflastert werden. „Ausgerechnet die großen Klimakiller-Unternehmen erhalten Milliardensubventionen, während steigende Preise und die fossile Inflation für viele Menschen zum Armutsrisiko werden.“ Mit den Blockaden im Hamburger Hafen hätten die Aktivisten erfolgreich „Widerstand gegen die Macht der Konzerne“ geleistet und sich für Klimagerechtigkeit eingesetzt.
Randale-Demonstranten greifen Polizei mit Pfefferspray an
Nach Angaben der Polizei hatten zunächst etwa 2000 Menschen an einer Demonstration teilgenommen. Mehr als 150 Menschen hätten die Bahntrasse der Hamburg Port Authority betreten und sich dort zum Teil an Gleise geklebt. Zudem hätten etwa 150 Demonstranten die Kattwykbrücke betreten. Hier seien Polizisten aus dem Demo-Aufzug heraus mit Pfefferspray besprüht worden. Daraufhin hätten die Einsatzkräfte ebenfalls Pfefferspray sowie Schlagstöcke und Wasserwerfer eingesetzt.

Auf der Köhlbrandbrücke hätten sich einige Demonstranten unter anderem an der Mittelleitplanke oder mit den Armen in eine Badewanne einbetoniert auf der Fahrbahn befestigt, erklärte die Polizei. Es seien mehrere längerfristige Aufenthaltsverbote ausgesprochen und einige Personen in Gewahrsam genommen worden. Zudem seien mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Etwa 1400 Polizeibeamte waren im Einsatz.
Die Demonstrationen und Blockaden fanden im Rahmen der noch bis Montag andauernden Aktionstage „System Change Camp“ von „Ende Gelände“ in Hamburg statt. Ebenfalls beteiligt daran ist das Bündnis „… ums Ganze!“.