Vorschlag von Verkehrsminister Volker Wissing

Das ist mal eine gute Idee: Mit dem 49-Euro-Ticket auch nach Frankreich

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) schlägt vor, das 49-Euro-Ticket solle auch in Frankreich gelten, ein entsprechendes französisches Angebot in Deutschland.

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Mal Paris gucken fahren mit dem 49-Euro-Ticket? Verkehrsminister Volker Wissing brachte die Idee auf, das Ticket auch in Frankreich gelten zu lassen, und einen entsprechenden französisches Angebot in Deutschland.
Mal Paris gucken fahren mit dem 49-Euro-Ticket? Verkehrsminister Volker Wissing brachte die Idee auf, das Ticket auch in Frankreich gelten zu lassen, und einen entsprechenden französisches Angebot in Deutschland.sbonk Photocase/imago

Das neue deutsche 49-Euro-Ticket soll nach den Vorstellungen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing auch in Frankreich anerkannt werden. Frankreich plane ein nationales Ticket, das dem Deutschlandticket ähnele, sagte der FDP-Politiker unter anderem in einem Interview mit der französischen Zeitung Ouest-France.

„Ich hätte eine große Sympathie dafür, dass wir unsere nationalen Tickets gegenseitig anerkennen.“ Deutschland und Frankreich könnten den Anfang machen und andere europäische Länder mitziehen. „Allerdings wäre das ein komplexes Unterfangen, das Zeit in Anspruch nehmen wird.“

An einigen Stellen gilt das 49-Euro-Ticket schon für Fahrten ins Ausland

Das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat gilt seit dem 1. Mai. Es berechtigt bisher bundesweit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs. Auf mehreren Strecken gilt die Fahrkarte bereits bei Fahrten ins Ausland, etwa nach Salzburg, ins schweizerische Schaffhausen oder zwischen Emmerich und dem niederländischen Arnheim am Niederrhein. Nach Frankreich gilt dies für die elsässischen Orte Weißenburg und Lauterburg nahe der deutschen Grenze.

Erneut wies Wissing Kritik am Billig-Ticket zurück, wonach dieses auf dem Land wenig sinnvoll sei. „Je nach Region und täglicher Fahrzeit sind für Verbraucher bei einer kombinierten Nutzung von Auto und öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) Ersparnisse von bis zu 4000 Euro pro Jahr möglich. Wegen der längeren Pendlerstrecken ist das CO2-Einsparpotenzial hier auch um ein Vielfaches höher als in den Städten.“

Es sei unrealistisch, bundesweit eine flächendeckende enge ÖPNV-Taktung wie in Großstädten zu ermöglichen. Daher müssten Auto und ÖPNV kombiniert gedacht werden.

Kostenloses Ticket für junge Leute, die Frankreich erkunden wollen

Unterdessen steht ein deutsch-französisches Projekt kurz vor dem Start: Von Montag (10 Uhr) an können sich 18- bis 27-Jährige mit Wohnsitz in Deutschland oder Frankreich für den kostenlosen „Freundschaftspass“ registrieren lassen. Damit können sie zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember einen Monat lang das jeweilige Nachbarland mit dem Zug bereisen.

Achtung aber: Innerhalb des jeweiligen Monats kann nur an sieben frei wählbaren Tagen wirklich gefahren werden.

TGVs im Pariser Gare de Lyon. Wer mit dem Freundschaftspass in einem der Superschnellzüge mitfahren will, muss nur eine Reservierung bezahlen.
TGVs im Pariser Gare de Lyon. Wer mit dem Freundschaftspass in einem der Superschnellzüge mitfahren will, muss nur eine Reservierung bezahlen.Julien Mattia/Le Pictorium/imago

Für den Hochgeschwindigkeitszug TGV in Frankreich und die grenzüberschreitende Fahrt muss allerdings eine Reservierung gebucht und bezahlt werden. Jeweils 30.000 Fahrkarten werden auf deutscher und französischer Seite vergeben. Dabei gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Anlass ist der 60. Jahrestag des Élysée-Vertrags, mit dem die Bundesrepublik und Frankreich ihre Zusammenarbeit und Freundschaft besiegelten.