Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schließt bisher eine Kanzlerkandidatur aus – obwohl er in der Beliebtheitsskala mit vorn liegt.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schließt bisher eine Kanzlerkandidatur aus – obwohl er in der Beliebtheitsskala mit vorn liegt. Foto: dpa/Sven Hoppe

CSU-Chef Markus Söder ist nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr offen für eine Koalition von Union und Grünen. „Ich glaube, dass es für viele attraktiv wäre. Eine Konstellation, die neben Sicherheit auch Inspiration bieten könnte“, sagte der bayerische Ministerpräsident der Deutschen Presse-Agentur in München.

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Söder betonte aber auch, dass er nicht mit einem „Kuschelwahlkampf“ rechne, sondern mit einem „spannenden Rennen um Platz 1“. Es gebe große Unterschiede bei den Parteien, wenn es um die großen Zukunftsfragen gehe. „Da muss sich auch die Union klar positionieren. Wir müssen auf völlig neue Fragen auch neue Antworten geben: Digitalisierung, globale Zusammenarbeit, Klimawandel und wirtschaftliche Sicherheit.“

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Grünen-Chef Robert Habeck betonte im Sender NDR-Info, nach der Wahl werde man sehen, was dabei herauskomme. „Wir treten an, um die Union herauszufordern. Ein Vorweg-Einpreisen seitens der Union werde ich nicht mitmachen.“ In Umfragen zur Bundestagswahl im Herbst liegen die Grünen zwar vor der SPD auf Platz zwei, mit 18 bis 20 Prozent aber deutlich hinter der Union, die auf 35 bis 37 Prozent kommt.

Söder sagte, der Wahlkampf sei für die Menschen – und auch für ihn – derzeit noch weit weg. „Wir müssen die aktuelle Corona-Situation bestehen. Dies ist noch eine große Bewährungsprobe. Wir sind da nicht annähernd durch.“ Auch die Nachrichten von mutierten Viren besorgten ihn sehr. „Unsere Strategie kann nur Geduld sein. Die zweite Welle ist erfahrungsgemäß gefährlicher als die erste. Viele Menschen unterschätzen leider immer noch die Gefahr, die von Corona ausgeht.“