Omikron wütet in Deutschland. 
Omikron wütet in Deutschland.  imago/Ohde

Diese Zahlen sorgen für große Sorgen.

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut sprunghaft gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntagmorgen mit 362,7 an. Am Vortag hatte sie bei 335,9 gelegen, vor einer Woche bei 222,7. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Die Inzidenz liegt damit wieder so hoch wie zuletzt vor Weihnachten.

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 36.552 Neuinfektionen verzeichnet. Vor einer Woche waren es 12.515.

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77 neue Corona-Todesfälle

Ferner wurden am Sonntag 77 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des RKI insgesamt 7.510.436 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland stieg auf 113.977. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 6.713.100.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Freitag lag die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 3,15.

Corona-Lage in Berlin dramatisch

In Berlin war die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonnabend bereits auf 647,9 angestiegen. Experten befürchten, dass die Zahl binnen weniger Tage über 1000 klettern könnte. Nach den Feiertagen lagen die Werte noch unter 300.

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Der sprunghafte Anstieg  deutet aus Sicht von Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) auf eine weitere Ausbreitung der Omikron-Variante hin. „Das wird sicher weiter stark zunehmen“, sagte sie dem Tagesspiegel mit Blick auf den Omikron-Anteil von knapp 44 Prozent an allen nachgewiesenen Infektionen. „Wir erhalten am kommenden Dienstag wieder neue Zahlen.“

Gote befürwortete deshalb die am Freitag von Bund und Ländern beschlossene Verkürzung der Quarantänezeiten, um die kritische Infrastruktur zu schützen. „Mittlerweile deuten die Daten darauf hin, dass man bei einer Omikron-Infektion nur in den ersten Tagen infektiös ist“, sagte sie. „Ich unterstütze, dass die Quarantäne bei Kontaktpersonen und die Isolation von Erkrankten nach sieben Tagen endet, wenn man ein negatives PCR-Ergebnis vorweisen kann.“

In Niedersachsen gilt bereits eine FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel. 
In Niedersachsen gilt bereits eine FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel.  dpa/Swen Pförtner

FFP2-Maskenpflicht in Berlin

Am kommenden Dienstag will der Senat die Umsetzung der bundesweiten Beschlüsse für Berlin beraten. Gote sprach sich dabei für eine FFP2-Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie im Einzelhandel aus. „Masken tragen schützt. Und FFP2-Masken schützen deutlich besser. Deshalb halte ich eine FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr und im Einzelhandel für sinnvoll“, betonte sie.

„Aber wir müssen auch einen Ausgleich schaffen für Menschen, die das Geld für die FFP2-Masken nicht haben. Darüber werde ich mit Sozialsenatorin Katja Kipping sprechen.“

Einige Experten bezweifeln allerdings, ob die beschlossenen Corona-Schutzmaßnahmen wirklich ausreichen, um die Omikron-Welle in den Griff zu bekommen.