Bisherige Corona-Tests haben ergeben: Schulen und Restaurants sind als Orte der Virus-Übertragung eher zu vernachlässigen.  
Bisherige Corona-Tests haben ergeben: Schulen und Restaurants sind als Orte der Virus-Übertragung eher zu vernachlässigen.   Foto: Sven Hoppe/dpa

In Deutschland steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen stetig an. Allein am Freitag haben sich mehr als 2000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Das RKI hat jetzt die Infektionswege untersucht: Die meisten Ausbrüche passieren demnach im Privaten.

Das eigene Zuhause und Altenheime sind laut einer RKI-Untersuchung die Orte der meisten Corona-Übertragungen. Allerdings gab es bei einem Ausbruch zu Hause im Schnitt nur jeweils 3,2 Infizierte – die Übertragung findet also wohl nur auf weitere Familienmitglieder statt. Die zweitmeisten Corona-Ausbrüche gehen laut Robert-Koch-Institut auf Alten- und Pflegeheime zurück. In diesen Einrichtungen steckten sich bei einem Ausbruch aber im Schnitt fast 19 Personen an. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr demnach beim Ausbruch in einem Flüchtlingsheim – im Schnitt wurden 21 Fälle pro Ausbruch erfasst, so viele wie nirgends sonst.

Ein Corona-Testzentrum an einer Autobahn – für Reisende aus Risikogebieten ist ein Test Pflicht. 
Ein Corona-Testzentrum an einer Autobahn – für Reisende aus Risikogebieten ist ein Test Pflicht.  Foto: Sven Hoppe/dpa

Schulen spielen der RKI-Studie zufolge – bislang zumindest – keine Rolle bei den Infektionen. Das RKI ordnet ihnen nur 31 Ausbrüche und 150 Infektionen zu. Auch Restaurants, Hotels oder Büros sind bislang Nebenschauplätze. Ausbrüche in der Bahn lassen sich laut RKI nur schwer ermitteln, da die Identität eines Kontaktes kaum nachvollziehbar sei.

Erstklässler nehmen an einer Einschulungsfeier in der Grundschule im Panketal in Berlin-Karow teil - alle Kinder tragen Mundschutz. Schulen spielen laut der RKI-Studie bei Corona-Ausbrüchen kaum eine Rolle.
Erstklässler nehmen an einer Einschulungsfeier in der Grundschule im Panketal in Berlin-Karow teil - alle Kinder tragen Mundschutz. Schulen spielen laut der RKI-Studie bei Corona-Ausbrüchen kaum eine Rolle. Foto: Imago Images/Westend61

„Neben einzelnen spektakulären und bundesweit bekannt gewordenen großen Ausbrüchen sind es insbesondere Übertragungen im familiären und häuslichen Umfeld, die nicht unbedingt zu vielen Folgefällen führen und nur wenige Fälle pro Ausbruch aufweisen, aber offensichtlich sehr häufig vorkommen“, heißt es in dem RKI-Papier. „Gemeinsames Wohnen auch im Alten- und Pflegeheim scheint häufig zu Übertragungen zu führen, deutlich weniger jedoch Situationen im Freien, wie fehlende Ausbrüche in Tierparks und Zoos beziehungsweise nur drei Fälle beim Picknick nahelegen.“

Das RKI weist darauf hin, dass nicht bei allen erfassten Fällen die Quellensuche der Infektion ganz sicher verlaufen ist. Den Angaben liegen laut RKI lediglich etwa 27 Prozent aller Infektionen zugrunde, die einem konkreten Ausbruchsort zugeordnet werden konnten.