Shutdown in Italien: Eine Frau sitzt mit Maske in einer U-Bahn in Mailand.
Shutdown in Italien: Eine Frau sitzt mit Maske in einer U-Bahn in Mailand. Foto: AP

Ganz Europa sucht Strategien für den besten Weg aus dem Shutdown. Österreich, Frankreich und Portugal legten am Dienstag Pläne vor, wann und wie sie ihre Corona-Auflagen lockern wollen. Italien hatte bereits am Wochenende Lockerungen angekündigt. Die Regierungen der EU-Länder stimmen sich in der Frage ab.

Österreich: Nach 46 Tagen hebt Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Ausgangsbeschränkungen auf. Ab dem 1. Mai müssen Bürger nur noch den Mindestabstand von einem Meter in der Öffentlichkeit einhalten. Alle Läden und viele Dienstleister wie Friseure dürfen zum Stichtag wieder öffnen. Lokale und Restaurants sollen Mitte Mai folgen. Eine freie Platzwahl ist vorerst nicht gestattet. Die Tische, die in einem Mindestabstand zueinander stehen, werden zugewiesen. Hotels dürfen ab dem 29. Mai wieder öffnen. Um eine zweite Corona-Welle zu verhindern, behält sich Österreich vor, Lockerungen zurückzunehmen. Wann Urlaubsreisen zwischen Deutschland und Österreich wieder erlaubt sind, steht noch nicht fest.

Frankreich: Die bestehende Ausgangssperre soll ab 11. Mai schrittweise gelockert werden. Das kündigte Premierminister Edouard Philippe an. Geplant ist eine Maskenpflicht in Bus und Bahn sowie eine Ausweitung der Coronatests auf 700.000 pro Woche. Zudem soll es eine Handy-App zur Nachverfolgung der Infektionswege geben. Die ersten Grundschulen und Krippen sollen ab 11. Mai auf freiwilliger Basis öffnen. Mittelschulen folgen in einigen Regionen am 18. Mai. Durch die bisherige Ausgangssperre seit 17. März seien mehr als 60.000 Todesfälle vermieden worden.

Italien: Die Regierung hat die sogenannte „Phase 2“ mit einigen Lockerungen ausgerufen. Die Bürger sollen ab 4. Mai wieder zum Spazieren rausgehen dürfen. Viele Firmen können die Produktion wieder aufnehmen. Läden, Bars und Friseure bleiben geschlossen. Die Kirche dringt auf eine schnelle Wiederaufnahme von Gottesdiensten.

Portugal: Das Land wird den bis 2. Mai geltenden „Alarmzustand“ nicht verlängern. Die Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung sollen im Mai schrittweise gelockert werden. Die Regierung erwägt eine Öffnung von Geschäften, Friseurläden und Kitas. Noch gilt eine strikte Einschränkung der Bewegungsfreiheit. (mit dpa, AFP)