Im Dezember soll noch einmal Geld an Altenpfleger ausgezahlt werden.
Im Dezember soll noch einmal Geld an Altenpfleger ausgezahlt werden. Foto: Imago Images/photothek

Laut Gesundheitsministerium sind für den sogenannten Corona-Bonus für Beschäftigte in der Altenpflege inzwischen rund 700 Millionen Euro ausgezahlt worden. Die Mitte Juli ausbezahlten Gelder müssten inzwischen bei den Pflegekräften angekommen sein, so ein Ministeriumssprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Rund 680 Millionen Euro gingen demnach an Pflegeeinrichtungen als Arbeitgeber, weitere 20 Millionen Euro an Dienstleistungsunternehmen. Die Beschäftigten sollten den Bonus direkt von ihren Arbeitgebern erhalten, im Dezember soll es einen zweiten Auszahlungstermin geben. Insgesamt haben bis Juni rund 80 Prozent der Pflegeeinrichtungen einen Antrag auf Finanzierung der Corona-Prämie gestellt, wie aus Zahlen des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) hervorgeht.

Auch Beschäftigte in der Krankenpflege sollen etwas bekommen

Auf Bundesebene wird der Bonus in Höhe von bis zu 1000 Euro aus Mitteln der Pflegeversicherung finanziert, im ambulanten Bereich anteilig von der Krankenversicherung. Der Bundestag hatte die Prämie Mitte Mai beschlossen. Die Kosten wurden insgesamt mit einer Milliarde Euro veranschlagt, der Bund hat dafür einen Zuschuss an die Kassen angekündigt.

Die Bundesländer können den Corona-Bonus für die Beschäftigten zudem auf bis zu 1500 Euro aufstocken, die steuerfrei bleiben. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums machen davon alle Länder Gebrauch oder haben zumindest eine Regelung angekündigt. Am Donnerstag war zudem bekannt geworden, dass auch Beschäftigte in der Krankenpflege eine Corona-Prämie in Höhe von bis zu 1000 Euro erhalten sollen. Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) stellen 100 Millionen Euro bereit, um einmalige Prämien für bis zu 100 000 Klinik-Mitarbeiter zu zahlen. Zuvor war kritisiert worden, dass Pflegekräfte in Kliniken vom Corona-Bonus ausgeschlossen waren.

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Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach bezeichnete die nun geplante Lösung allerdings als „enttäuschend und kleinkariert“, wie er der Augsburger Allgemeinen sagte. Er kritisierte, dass nur ein Teil der 440.000 Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern den Pflegebonus bekommen soll. „Im Vergleich zu dem, was wir sonst für die Krisenbewältigung ausgeben, wäre es nicht teuer gewesen, der gesamten Pflege ein Signal der Anerkennung zu zollen.“