Unzufrieden mit der jungen Generation

Chef empört: Junge Leute wollen arbeiten – aber nur bis 14 Uhr!

Der Präsident der Arbeitgeber in der Metallbranche hat sich in einem Interview über die Arbeitsmoral junger Menschen beklagt.

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Stefan Wolf ist wenig begeistert von einigen jungen Leuten.
Stefan Wolf ist wenig begeistert von einigen jungen Leuten.Marijan Murat/dpa

Die Jugend schon wieder! Hat einfach keinen richtigen Bock auf Arbeit! - die Beschwerden über jüngere Generationen sind vermutlich so alt wie die Menschheit. Und auch der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, denkt nicht allzu gut über die Einstellung vieler jüngerer Menschen zur Arbeit.

„Leider machen wir manchmal die Erfahrung, dass die Generation der 20- bis Mitte-30-Jährigen keine realistische Vorstellung vom Arbeiten hat“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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Wolf: Junge Generation will arbeiten – aber nicht zu lange

Der Chef der Metallarbeitgeber meint aber immerhin nicht, dass die junge Generation nur faulenzen wolle. „Manche wollen Vollzeit arbeiten, verstehen darunter aber von 8 bis maximal 14 Uhr“, so Wolf.

Es gebe auch „sehr viele junge Leute, die richtig Lust auf Arbeit“ hätten, fügte Wolf hinzu. Die Unternehmen hätten ebenfalls „Bock auf junge Leute – aber auf solche, die leistungsfähig und leistungswillig sind“.

Lehnt auch Arbeitszeiterfassung ab: „Einfach unnötig“

Doch nicht allein die junge Generation macht den Chef der Chefs sauer. Empört äußerte sich Wolf auch zu den Plänen der Bundesregierung für die elektronische Arbeitszeiterfassung. Diese seien „einfach unnötig“, urteilte er. Vertrauensarbeitszeit sei bei Arbeitnehmern sehr beliebt, ohnehin würden sich die Mitarbeitenden Freiheiten und „kein Korsett“ wünschen.

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Das Bundesarbeitsgericht hatte im September 2022 entschieden, dass Unternehmen zur Erfassung der Arbeitszeit verpflichtet sind. Im April legte das Bundesarbeitsministerium dazu einen Referentenentwurf vor.

Der Gesamtmetall-Chef wies in dem Interview außerdem Forderungen der IG Metall nach einer Vier-Tage-Woche bei gleichem Lohn zurück. „Ich halte eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich für einen Riesenfehler, den wir uns nicht leisten können“, sagte Wolf. Eine Vier-Tage-Woche könne nur einführt werden, wenn an den vier Tagen mehr gearbeitet werde.