Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, wurde bei Twitter von dem Landesvorsitzenden der Jungen Union Rheinland-Pfalz als „vollkommen überbewerteter Dummschwätzer“ beschimpft.
Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, wurde bei Twitter von dem Landesvorsitzenden der Jungen Union Rheinland-Pfalz als „vollkommen überbewerteter Dummschwätzer“ beschimpft. Foto: dpa/MIchael Kappeler

Erneut ist bei Twitter eine zunächst sachlich geführte Diskussion völlig eskaliert. Der Landesvorsitzende der Jungen Union Rheinland-Pfalz, Jens Münster, verlor die Beherrschung und beleidigte den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach massiv. Münster schrieb an Lauterbach gerichtet: „Sie sind ein vollkommen überbewerteter Dummschwätzer.“ Den massiv kritisierten Tweet richtete Münster direkt an Karl Lauterbach.

Der unkontrollierte Wutausbruch des Jungpolitikers war eine Reaktion auf einen sehr sachlichen Tweet Lauterbachs. Dieser hatte einen Beitrag des Welt-Chefredakteurs Ulf Poschardt kommentiert. In besagtem Beitrag ging es um eine Artikel zu den Themen Klimaschutz, die Bewegung Fridays for Future und eine damit verbundene Umfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Das Ergebnis dieser Umfrage, so die Welt, wecke „Zweifel an der Vorstellung vom Klimakampf Alt gegen Jung“. So gebe sich die Generation der über 65-Jährigen bei Themen wie einem Emissionsverbot oder dem Verbot von Kurzstreckenflügen „zum Teil viel konsequenter als diejenige der 15- bis 29-Jährigen“.

Grund der Pöbelattacke war eine Aussage Lauterbachs zu Fridays for Future

„Interessante Zahlen: vielleicht ist das medial konstruierte Bild der Jugend irreführend. Oder die kluge Projektionsleistung ergrauter Boomer-Linksgrüner, die gerne instrumentalisieren“, teaserte Poschardt den Beitrag bei Twitter an. SPD-Politiker Karl Lauterbach schrieb dazu: „Ich hoffe, dass diese Befragung nicht repräsentativ ist. Sie entspricht definitiv nicht meinen Gesprächen mit jungen Menschen, für die Klimaschutz das wichtigste politische Projekt der nächsten Jahrzehnte ist. Eine Einschätzung, die ich mit FridayForFuture übrigens voll teile.“

Landesvorsitzender der Jungen Union löscht Tweet und entschuldigt sich 

Als Reaktion auf diesen Tweet explodierte der JU-Landesvorsitzende förmlich. Und beschmipfte Lauterbach als „Dummschwätzer“. Eine Erklärung, weshalb er sich derart massiv und unprofessionell im Ton vergriff, lieferte Jens Münster nicht. Allerdings löschte er den zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach gesicherten Tweet wenig später wieder.

Und schob kleinlaut eine Entschuldigung hinterher: „Liebe Twitterer, meine Antwort auf einen Tweet, in dem ich Karl Lauterbach als „Dummschwätzer“ bezeichnet habe, ist in der Wortwahl vollkommen verfehlt. Ich habe diesen Tweet gelöscht und möchte mich für diese Wortwahl entschuldigen.“