CDU-Frauen verlangen mehr Einfluss in der Partei
Ohne die Frauen könne keine Erneuerung der Partei gelingen, sagen ihre Vertreterinnen

Im neuen Bundestag sind nicht einmal ein Viertel der CDU/CSU-Abgeordneten weiblich: 46 von 196. Im Bundesvorstand der CDU sind Frauen in einer knappen Minderheit, im Präsidium deutlich unterrepräsentiert. Das gefällt den CDU-Frauen nicht.
Die bisherige Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion, Nadine Schön (CDU), sagte in einem Interview: „Wir haben seit Jahren zu wenig Frauen in Parlament und Partei. Wir müssen mehr werden.“ Zwar sei das Geschlecht des Vorsitzenden in der Nachfolge Armin Laschets zweitrangig. Es brauche jemanden, „der die Partei zusammenführt und breiter aufstellt.“ Gleichwohl habe die Partei lange Zeit weibliche Vorsitzende gehabt, Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer. „Das hat der Partei gut getan.“
Annette Widmann-Mauz, Vorsitzende der Frauen-Union, der alle Frauen in der CDU angehören, kündigte an, eine Konferenz aller Mandatsträgerinnen und Funktionärinnen einzuberufen: „Die Neuaufstellung der CDU kann inhaltlich, personell und strukturell nur mit den Frauen in der Partei gelingen.“
Damit soll Einfluss auf die für Ende 2021 / Anfang 2022 vorgesehene Neuwahl der gesamten Führungsspitze der CDU genommen werden, auf die sich die Parteiführung am Montag verständigt hatte.